Die letzten Tage hatte sich das Verhalten des Vulkans mit Trend nach unten stabilisiert, aber damit war es heute schon wieder vorbei. Der Trend geht wieder nach oben - allerdings noch / nur leicht - aber immerhin: Die Hoffnung, der Vulkan läge im Sterben, erfüllt sich nicht. Gestern regnete es unheimlich viel Asche; heute spuckt der Vulkan wieder Lava, die sich Richtung Meer bewegt und auch das Meer erreicht. Allerdings richtet die Lava kaum Schaden an; sie fließt auf oder knapp neben den bekannten Bahnen. Beunruhigend ist es trotzdem, da sich die Lava auch ein paar kritischen Punkten nähert bei deren Erreichen die letzten Straßenverbindungen von Puerto Naos zur restlichen Insel auch noch gekappt werden - sind eh' nur noch ein paar Wirtschaftswege durch die Bananenplantagen offen. Lava fließt auch nördlich; damit besteht wieder die Gefahr, dass es doch hinter La Laguna zur Entscheidung kommt, ob sie rechts oder links herum um den im Weg stehenden Berg fließt mit vermutlich katastrophalen Folgen für Tazacorte, falls sie sich für rechts herum "entscheidet".

Es geht wieder los, allein die Anzahl der Erdbeben hat sich gegenüber dem 13.11. verzehnfacht (von ca 25 auf ca 250 Beben, davon etwa 100 schwere Beben (Stärke zwischen 3.0 und 3.99) und ca 5 Beben in der Stärke ab 4.0).
Die Beben spielen sich in einer Tiefe von etwa 15 km ab (vorher waren die in einer Tiefe von 35 km) - also im Bereich der oberen Magmakammern.

Lava fließt auch wieder mehr, aber noch nicht beunruhigend mehr. Es wird allerdings damit gerechnet, dass die Lava das Meer erreicht.

Wie das mit der steigenden Anzahl der Beben (auch der schweren) zu deuten ist, dazu schweigen sich die Behörden aus - es wird aber zumindest angedeutet, dass es heute Nacht mit der Lava wieder eskalieren könnte; die Beben kommen ja nicht von ungefähr.

Letzte Nacht und heute hat sich kaum etwas getan am Vulkan. Die Erdbeben wurden auch deutlich weniger; dafür ist der SO2-Ausstoß immer noch deutlich zu hoch. Aber immerhin: Die Gesamtlage klingt beruhigend. Zu Condor scheint sich das nicht herumgesprochen zu haben; die haben alle Flüge nach La Palma bis Ende März nächsten Jahres ausgesetzt. Als Alternative wird angeboten, nach Teneriffa zu fliegen und von dort weiter mit Binter Air oder mit der Fähre. Eine echte Alternative ist das aber auch nicht; für Binter Air müsste man erst von Teneriffa Süd nach Teneriffa Nord kommen ... und überhaupt ist das mit den Verbindungen zwischen Teneriffa und La Palma (und vor allem aber auch der Rückweg) schwer kalkulierbar. Die Hauptsaison für La Palma Urlauber ist der Winter und die dürfte damit wohl gelaufen sein.

Die Vulkan- und die Erdbebentätigkeit gehen weiter zurück, aber dafür war letzte Nacht das stärkste Erdbeben seit dem Ausbruch mit einer Stärke von über 5.
Lava floss auch wieder; zwar mengenmäßig eher überschaubar, aber dafür in neuen Bahnen, die dann wieder etliche Häuser unter sich begraben haben.
Auch der SO2-Wert sinkt weiter; ein gutes Zeichen, aber trotzdem keine Entwarnung. Auch die messbaren Bodendeformationen sind dahingehend zu deuten, dass es nicht vorbei ist.
Condor bietet wieder Flüge nach La Palma an - aber wie zu erwarten war: Condor fliegt nur bis Gran Canaria oder Teneriffa und von dort gehts dann mit Binter Air oder der Fähre weiter. Immerhin dahingehend ein Vorteil, da Condor bis gestern Abend La Palma überhaupt nicht mehr zum Buchen angeboten hatte.

Der Vulkan köchelt auf relativ kleiner Flamme so vor sich hin ... es geschieht nichts weltbewegendes, aber es kehrt auch keine Ruhe ein.
Ein weiterer Lava-Arm hat das Meer erreicht; Folge davon: 3000 Bewohner von Tazacorte dürfen / sollen ihre Wohnungen nicht verlassen und die Fenster geschlossen halten; das Risiko einer Salzsäure-Gasvergiftung ist schwer kalkulierbar - diese entsteht durch die heiße Lava, die in das atlantische Salzwasser fließt. Beim letzten Vulkanausbruch (südlich von Fuencaliente) gabs einen Toten durch Gase.

Wen's interessiert - auch wenns schon eine Woche alt ist: https://www.youtube.com/watch?v=yYfxmEt5qds

Das Grauen ist zurückgekehrt.

Irgendwie passt alles nicht wirklich zusammen und macht auch die Leute vom Krisenstab etwas ratlos; die beschwichtigen nur - lassen aber doch durchblicken, welche Szenarien ihnen durch den Kopf gehen und die klingen nicht beruhigend (*). Eigentlich passiert relativ wenig, aber das, was passiert verschlimmert die Gesamtlage ganz beachtlich.

Es gibt einen neuen Lavastrom im Süden, der etliche Häuser und einen großen Teil der Solaranlage von Las Manchas begraben hat, bevor er links um einen Berg herum (Montaña del Cogote) Richtung Meer geflossen ist und dabei das einzige Krematorium der Insel (**) und Teile des zugehörigen Friedhofes eingeäschert hat. Auf dem Weg zum Meer traf es dann noch weitere Häuser - Gott sei Dank aber zumindest in einer relativ wenig besiedelten Gegend.

Kurs nimmt er Richtung Leuchtturm nordwestlich von Puerto Naos - allerdings ist schwer abzuschätzen, wie weit er es schafft (ist ja abhängig von dem, was an Lava nachkommt). Wenn es ganz schlimm wird, könnte es die Strandsiedlung "La Bombilla" und im "worst Case" Puerto Naos selbst treffen.

Heute hats wirklich intensivst zu regnen begonnen (Hauptsächlich im Osten der Insel mit bis zu 140 l auf den qm); noch ist bzgl. weggeschwemmter Asche nicht allzu viel passiert, aber der Regen soll morgen noch zulegen - da dann auch auf der Westseite, die heute relativ glimpflich davonkam.

(*) Im Gespräch ist wieder, dass sich der Vulkan einen neuen Ausgang sucht und das könnte dann auf der anderen Seite des Bergkammes sein. Das würde wieder die Gegend um Mazo treffen und damit den Flughafen. Im Gespräch wars ja schon vor zwei bis drei Wochen, wurde dann als Planspiel abgetan, nimmt aber wieder Fahrt auf.

(**) Erdbestattungen sind die absolute Ausnahme auf La Palma (zu aufwändig wegen der Bodenbeschaffenheit); die Friedhöfe bestehen überwiegend aus gemauerten Wänden, in denen Nischen für die Urnen eingearbeitet sind.

Er (der Vulkan) gibt einfach keine Ruhe.

Es gibt mehrere neue Lavaöffnungen; "dummerweise" im Norden, der dichter besiedelt ist. Man geht davon aus, dass letztlich der Norden von La Laguna am meisten von der Lava abbekommen wird - der ist ja bisher relativ glimpflich davongekommen, da die bisherige Lava die West-Ost-Straßenverbindung durch La Laguna durch weitgehend als "nördliche Grenze" betrachtet hat. Damit rückt auch das Risiko der "Nordumfahrung" des Hügels in greifbare Nähe - noch dazu in einer völlig neuen Dimension; damit träfe auch der angedachte GAU für Tazacorte wieder zu.

Im Augenblick gibt es drei aktive Lavaströme. Die SO2-Werte sind auf unerwartete Höhen geklettert und bewegen sich zwischen 30.000 und 50.000 t gegenüber den Werten, die vor ein paar Tagen bei hoffnungsvollen ca. 2000t lagen.

Auch die Erdbeben haben wieder ganz kräftig zugelegt - weit über 100 Beben hauptsächlich in einer Tiefe zwischen 10 und 15 km; am Abend dann eines in 34 km Tiefe in der Stärke von 4.3

Positiv gesehen wird der Wind (Ostwind), der die Aschewolken und auch die Regenwolken in den Atlantik bläst; zumindest der Ostteil der Insel bekommt dadurch etwas Ruhe.

Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass der Vulkan den Rekord brechen wird, der in den letzten 500 Jahren bei ca. 85 Tagen Dauer stand. Im Augenblick fehlen gerade noch 2 Wochen dazu.

Zitat von exilschwäbin im Beitrag #48

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hier in den Nachrichten überhaupt nichts mehr davon mitbekommt.

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Es herrscht Ruhe im Land ... könnte man fast meinen. Aber das täuscht, selbst wenn der Lava-Ausstoß rückläufig zu sein scheint. Ob der wirklich rückläufig ist, lässt sich nicht genau feststellen; dazu tritt er ständig wechselnd an unterschiedlichen Stellen auf - mal südlich, dann westlich, dann nördlich; dann sind mal zwei Lavabahnen zu sehen, mal drei. Es gab heute einfach kein klaren "Feindbild Vulkan". Der nördliche Lavastrom war heute mittags ca. 1 km vom Ortskern von La Laguna entfernt und scheint sich dort aber auszuruhen bis Nachschub kommt. Der südliche Lavastrom hat sich - nachdem er das Krematorium und den Friedhof abgefackelt hatte, wieder mit dem Hauptstrom vereinigt - aber nur temporär, um sich wieder etwas nach Süden abzusetzen; allerdings mit unbekanntem Ziel.

Hinzu kommt, dass die Erdbebentätigkeit wieder zunimmt; allerdings viele kleine Beben und "nur" acht größere (bis Stärke 4.8). An Zahl der Erdbeben gibt es derzeit vier Spitzen: Die erste (zweithöchste) war etwa eine Woche, bevor der Vulkan ausbrach (am 14.09.), die nächste dann am 24.10., die dritte und bisher höchste am 17.11. und heute am 30.11. die dritthöchste. Am 25.11. waren relativ wenig Beben und seitdem hat sich die Anzahl von Tag zu Tag nahezu verdoppelt. Hatten sich die Beben bisher in zwei Tiefen (35 und 10-15 km) abgespielt, tun sie das seit ein paar Tagen in drei Tiefen (35 km, 20-25 km und 10-15 km).

Der SO2-Wert, der ggf. Rückschlüsse auf das Ende der Vulkantätigkeit ermöglicht, wurde heute nicht kommuniziert von den Behörden - nur als Allgemeinplatz "ähnlich wie die letzten Tage" (da waren die Werte hoch wie selten zuvor).

Eigentlich könnte ich heute meinen Bericht von gestern nahezu wörtlich übernehmen.

Vulkanmässig tut sich relativ wenig; ebenso ist der Lavastrom ruhiger geworden; dort, wo er sich (gemäßigt) bewegt, geht's gemächlich Richtung La Laguna.

Erdbeben gibt's dafür in großer Zahl (über 300), aber kaum schwere oder tiefe (die aus der Tiefe sind bedenklicher; da wird damit gerechnet, dass dann 2 bis 3 Tage später der Nachschub an Magma / Lava wieder klappt) - es gab heute nur ein Erdbeben in der Tiefe (38 km) mit einer Stärke von 3,2 - insgesamt schwächelt der Vulkan heute etwas.

Der Vulkan war heute relativ friedlich und auch die Zahl der Erdbeben ging merklich zurück. Dennoch gibt es keine Entwarnung - ganz im Gegenteil: Neues Ungemach könnte sich auftun:

Es hat sich ein weiterer Lavastrom ausgebildet, der Richtung El Paso unterwegs ist. Noch ist er relativ langsam und wenn keine Lava in nördlicher Richtung nachfolgt oder wenn der Strom Richtung Westen abbiegt, besteht auch keine unmittelbare Gefahr. Macht er aber geradeaus nach Norden weiter, dann trifft er den neuen Kreisverkehr südwestlich unterhalb von El Paso und blockiert damit die einzige noch existierende West-Ost-Straßenverbindung zwischen Los Llanos und Sta. Cruz de La Palma zumindest für LKWs, die die Versorgung der Westseite aufrecht erhalten. Von dieser West-Ost-Hauptstraße ist die Lava im Augenblick noch ca 300 m entfernt.
Hinzu käme, dass es ab diesem Kreisverkehr nur noch bergab ginge - durch Los LLanos und Tazacorte durch; das was dann passieren würde, würde alles bisherige in den Schatten stellen. Allerdings müsste dazu schon sehr viel Lava fließen.

Die kanarische Inselregierung und auch die staatlichen Vulkanologen halten sich seit Tagen bedeckt. Die herausgegebenen Informationen werden zu einem Teil spärlicher und sind zum anderen widersprüchlich. Dadurch leiden auch die Kartenupdates mit den Verläufen der Lavaströme und verlässliche Angaben über Lavamengen etc.

Was sich allerdings herausgestellt hat: Der Vulkan hat seine nach Norden gerichteten Tätigkeiten und auch die "Lieferung" von Lava Richtung La Laguna vorübergehend eingestellt. Das beruhigt sehr die Gemeinde Tazacorte und auch Los LLanos, für das Gefahr bestand, dass der nördliche Lavastrom dort sein Vernichtungswerk fortführt. Beide Orte hoffen ganz besonders, dass "aufgeschoben" gleichbedeutend mit "aufgehoben" ist.

Dafür hat sich ein neuer Lavastrom südwestlich des bereits verwüsteten Friedhofs von Las Manchas gebildet. Der Strom ist relativ schmal, aber sehr schnell fließend Richtung Meer und hat auf dem Weg dorthin sein Vernichtungswerk fortgesetzt; etliche Häuser begraben und aber auch die vermutlich letzte - provisorische - Straßenverbindung zwischen Puerto Naos und der Außenwelt gekappt.

Besonders bemerkenswert an diesem neuen Lavastrom ist, dass der direkt aus der Erde kommt. Die einen Vulkanologen haben Bedenken, es könne sich dort an der Quelle ein neuen Vulkankegel ausbilden, die anderen sagen, sie wüssten nicht, warum genau dort Lava austritt, schließen einen neuen Kegel aber aus und die dritte Fraktion der Wissenschaftler ist der Meinung, es könne sich durchaus ein neuer Kegel bilden, sehen aber die Gefahr hierfür eher auf der Ostseite in der Gegend um Mazo und damit beim Flughafen.

Was sich seit Monatsanfang stark reduziert hat, ist die Anzahl der Erdbeben. Waren es am 30.11. noch ca 380 (davon ca 100 schwere) waren es gestern gerade mal etwa 20. Das klingt beruhigend, ist es aber auch nicht wirklich. Die Vulkantätigkeit begann im September auch mit einer größeren Anzahl Erdbeben, die bis bis zum 21.9. um vieles weniger wurde - dann brauch der Vulkan aus!

Einig sind sich alle mit "Es ist nicht vorbei".

Ein Jubiläum steht an: In zwei Tagen ist der Cumbre Vieja der seit Menschengedenken aktivste Vulkan auf La Palma; er hat dann die bekannten 85 Tage von 16xx überschritten. Dieses Jubiläum wird er auch erreichen; es sieht nicht danach aus, als ob der Vulkan bis dahin stirbt. Allerdings besteht Hoffnung, dass er trotzdem in absehbarer Zeit seine Arbeit einstellt. Er dümpelt seit ca 2 Tagen relativ still vor sich hin - kaum Lava, keine starken Erdbeben. Alle hoffen, dass sein Ende dann doch bald naht und er nicht nur heimlich still und leise seine Kräfte sammelt, um am Jubiläumstag zu zeigen, was noch alles in ihm steckt. Die Vulkanologen befürchten, er könne noch die bestehenden "Löcher" im ausgeflossenen Lava verfüllen. Das würde er mit relativ wenig neuer Lava schaffen, wenn die ans Tageslicht kommt. Das lässt sich nicht vorplanen; die Lava frisst sich unter der alten Lava durch und taucht dann irgendwo auf, wo niemand damit gerechnet hat. Wenns "doof" läuft, dann träfe das ggf. die Hälfte von Las Norias, die noch frei ist und damit auch noch eines meiner Lieblingsrestaurants, das "La Mariposa" (in dem mein Bruder immer wieder mal mit seiner Band einen Sonntagvormittag-Liveauftritt hatte).

Mal etwas Statistik:
Die neu von Lava bedeckte Fläche auf der Insel selbst sind etwa 16 qkm; dazu ca. 2 qkm dem Meer abgerungenes Neuland. Unterm Lava verschwunden sind etwa 3000 Gebäude, (davon etwa 2000 Wohnhäuser), einige Kirchen, Friedhöfe, größere Gewerbegebäude, 1 Tankstelle, etliche Bananenplantagen (wobei die anderen Bananenplantagen durch Flugasche schwer geschädigt sind). Die Flugasche hat nahezu die ganze Insel bedeckt (von wenigen Zentimetern bis mehrere Meter; etliche Häuser wurden von der Flugasche nahezu bis ganz begraben - Pompeji lässt grüßen.

Meine "Milchmädchenrechnung": Die Dicke der Lavaschicht beträgt bis zu 15 Meter; bei einer angenommenen durchschnittlichen Dicke von 4 Metern wären das ca. 64.000.000 Kubikmeter Lava + geschätzte 4.000.000 Kubikmeter Flugasche (ergibt insgesamt einen Würfel von über 4 km Seitenlänge) ; ein Hohlraum, der jetzt im Erdinneren in einer Tiefe von ca 20 km neu existiert, wieder vollläuft, dabei irgendwelche Erdplatten verschiebt und dadurch neue Erdbeben auslösen kann. Die ins Meer geflossene Lavamenge kann ich nicht abschätzen, da ich nicht weiß, wie steil das Ufer dort ist und La Palma aber überwiegend sogar Steilufer hat.
Gibts da einen Rechen- oder Logikfehler bei mir?

Es war wohl doch nur die Ruhe vor dem Sturm. Hatte sich der Vulkan bis zum letzten Wochenende doch sehr beruhigt gehabt, scheint es ab Montag doch nur ein Luftholen vor dem nächsten Angriff gewesen zu sein und der ist die letzten Tage erfolgt. Allerdings - Pech für etliche nun nicht mehr existierenden Gebäude - hat der Vulkan doch nochmals bewiesen, dass mit ihm weiterhin zu rechnen ist. Die Erdbeben nahmen wieder zu, aber im unteren Stärkebereich, und die Lava floss auch wieder - sehr verhalten, aber für dieses "sehr verhalten" mit großer Zerstörungskraft. Wie es aussieht, hat es jetzt auch "mein" La Mariposa erwischt. Unklar ist allerdings, ob es begraben oder nur abgefackelt wurde - wie auch etwa 30 andere Gebäude. So verhalten wie die Lava und die Erdbeben waren: Dafür wurde Asche ohne Ende bis in 6000 m Höhe ausgestoßen und hat sich über weite Teile der Insel verteilt - einschließlich dem dadurch wieder geschlossenen Flugplatz auf der Ostseite.

Heute hat sich die Lage wieder weitgehend beruhigt, aber es brodelt und bebt weiter unter der Erde.

Zum Ascheregen etwas fast zum Schmunzeln, wenns nicht so ernst wäre:
Die Inselregierung hat prompt gestern ab 8 Uhr über die Westseite eine Ausgangssperre verhängt, aber diese erst gegen 9 Uhr kommuniziert. "Verbotenerweise" haben viele Eltern ihre Kinder vorher noch in die Schule geschafft (sie wussten ja noch nichts von der Ausgangssperre), durften diese aber nicht mehr von der Schule abholen, weil am Ende des Schulunterrichts die Ausgangssperre immer noch galt und auch bekannt war. Es hat viele zähe Verhandlungen und einiges Hin und Her mit der Regierung gekostet, bis die Kinder dann doch mit etlicher Verspätung abgeholt werden durften.

Update von heute Abend: Die offiziellen Vulkanologen haben vorsichtig Hoffnung gehegt, dass es mit dem Vulkan doch langsam zu Ende geht; er wird sich noch ein paarmal bemerkbar machen - nur punktuell und schwach ausfallend; allerdings wurde dies gleich wieder relativiert: Endgültiges können man noch nicht sagen und erloschen sei der Vulkan erst, wenn nicht nur nichts mehr austritt, sondern sich der Vulkan auch nicht wieder reaktiviert und alle Werte "normal" seien. Der SO2-Wert sei zwar auch gefallen, aber immer noch zu hoch.

Friede, Freude, Eierkuchen ... könnte man fast meinen, so, wie sich der Vulkan seit eineinhalb Tagen gibt. Er raucht noch die letzte Zigarette (so ungefähr) und ansonsten herrscht Friede. Der SO2-Wert ist extrem niedrig geworden ca. 5 t und alles unter 100 t ist sehr gut.
Wenns eine Woche so bleibt, dann sollte der Vulkan tot sein für die nächsten Jahrzehnte bis Jahrhunderte.

Am Vulkan hat sich heute relativ wenig bis nichts getan. Er raucht, spuckt Wasserdampf aus und ist ansonsten ruhig, aber ...

... die Erdbeben haben wieder zugenommen, sowohl an Zahl, als auch an Stärke - beides zwar nicht beunruhigend viel, aber dafür etwas weitab vom Vulkan und auf der Ostseite der Insel - dort allerdings mehr südlich. Was das, oder ob das überhaupt etwas zu bedeuten hat, darüber herrscht Uneinigkeit.

Es herrscht gespanntes Warten auf morgen.

Der Vulkan scheint ein Freund von Reinhard Mey zu sein; er singt dessen Lied:

"Gute Nacht, Freunde; es ist Zeit für mich zu geh'n.
Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Steh'n."

Ausser Rauch und Wasserdampf hat er die letzten Tage nichts mehr von sich gegeben.
Auch die die palmerische Vulkanbehörde verbreitet Zuversicht - aber wie es sich für eine Behörde gehört: Mit der nötigen Einschränkung.
"Aus isser erst richtig, wenn er weitere 8 Tage nix mehr tut".

Was geblieben ist:
Ein paar Erdbeben - die meisten davon im unteren Stärkebereich; nur einige, die noch etwas stärker waren (aber auch im maximal mittleren Bereich).
Diese Erdbeben seien aber beim Erlöschen eines Vulkans normal; die Magmakammern müssten sich schließlich auch auf die Ruhe "einrichten"

https://www.youtube.com/watch?v=JN685U1kzlU