Wenn die Zeit immer knapp ist, ist man dann immer ehrlich mit seinen Prioritäten?

Je nachdem worauf man verzichtet mit dem Argument Zeitknappheit hat man sich falsch orientiert mit seiner Zeitverschwendung.

Das ist sehr problematisch, weil man unter Zeitdruck automatisch auch die meisten Fehler macht, denn wenn es eilt, leidet die Gründlichkeit und Sorgfalt fast immer.

Man steht auch so unter Druck, dass man sich nicht laufend konzentrieren kann und dann kommt in den Phasen, in welchen die jeweilige Anspannung und Konzentration etwas abflaut, das Unvorhergesehene herein. Gerade im Abschwung der Anspannung passieren dann Dinge, die man sich eigentlich nicht erlauben dürfte angesichts der drängenden Zeit, doch wem sagt man das? In Stress- und Notsituationen hilft einem oft ein angeborenes Talent, die wichtigsten Dinge zuerst zu sehen, aber andere Menschen haben nicht die gleichen Fähigkeiten in gleichem Maße und man ist auch nie ganz frei, sondern immer abhängig von verschiedenen anderen Menschen oder Umständen.

Insgesamt geht es nur mit viel Disziplin und Willenskraft, in solchen Situationen die Oberhand zu gewinnen und gut durch den Tag zu kommen.

LG Scooby

Zitat von Miakoda im Beitrag #1

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Wenn die Zeit immer knapp ist, ist man dann immer ehrlich mit seinen Prioritäten?

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@GrayWolf

Das ist völlig richtig, das habe ich übrigens schon als Kind erkannt und immer gesagt. Inzwischen ist es schon fast so selbstverständlich, dass ich oft vergesse, es noch zu erwähnen.

Von der Betrachtung der Zeitverwendung haben wir alle die gleiche Zeit zur Verfügung. Zeitdruck kann etwas anderes sein, es gibt Situationen, unter bestimmten Bedingungen, in welchen Menschen ein hohes Leistungsvolumen benötigen, um eine gewisses Arbeitsquantum zu bewältigen. Wer Zeit hat in dem Sinne, dass er das Selbstbestimmungsrecht über jede seiner 24 Stunden des Tages hat, der hat eine andere Ausgangslage.

Nun kann man natürlich immer sagen, dass jeder die Wahl hatte, sich seinen Beruf auszusuchen oder seine jeweilige Beschäftigung. Das ist nur relativ gesehen richtig, viele Menschen haben wenig freie Wahl. Sie müssen nehmen, was sie können oder was sie angeboten bekommen. Dann geraten sie in Konflikte mit ihrer Zeiteinteilung, das kann verschiedenste Ursachen haben. Wer im Dienstleistungssektor beschäftigt ist, der kann nicht immer Prioritäten setzen, der Kunde ist König - und jeder Kunde ist wichtig. Wer Kunden nach der Höhe des voraussichtlich möglichen Umsatzes bedient, der versündigt sich beispielsweise mit dieser Priorität, wenn die Freundlichkeit darunter leidet, weil jemand z. B. nur eine Kleinigkeit kauft.

Viele Leute vertreten ja die Auffassung, es sei relativ egal, was ein Angestellter oder Beamter in den 8 Stunden seiner täglichen Arbeit mache, Hauptsache er stehe seinem Arbeitgeber nach dessen Priorität zur Verfügung.

Oder man denke an Menschen, die nicht selbst Prioritäten setzen können, weil ihnen ein Chef diese Chance durch Sonderwünsche und Dringliches, worüber er als Vorgesetzter befindet, systematisch nimmt. Wer feste und geregelte Arbeitszeiten befolgen muss, der kann eben während dieser Phasen (in diesen Zeiträumen) nichts unternehmen, was privater Natur ist. Und ob jemand in seiner Freizeit noch die Kraft hat, viel mehr zu tun, als sich auszuruhen, hängt vom Energieverlust in den Arbeitszeiten und von seiner physischen und psychischen Konstitution ab.

Das ändert nichts daran, dass man in seiner Freizeit oder an Tagen der freien Zeiteinteilung seine eigenen Prioritäten setzen kann.

Dass der Tag 24 Stunden oder 1440 Minuten bzw. 86400 Sekunden Zeit hergibt, ist die andere Sache, die immer stimmt.

LG Scooby