Kann man das Erfinden lernen?

Glaube ich nicht. Wenn man etwas erfinden will, dann hat man vermutlich vorher ein Problem gehabt, denn sonst müsste man ja nichts neues oder besseres erfinden. Und zu dem Problem braucht man noch eine zündende Idee und vermutlich eine gewisse Begabung. So direkt lernen kann man das Erfinden meiner Ansicht nach nicht.

Ich empfinde das Erfinden als ein Teil der Kreativität und denke, seine Probleme selber lösen ist schon im Kindergarten ein Teilprogramm des Lehrstoffs.

Erfinden setzt m. E. voraus, dass man erstens "gewohnte Denkbahnen" verlassen kann und zweitens muss man neu verknüpfen können: Eine Plastikflasche ist zum Wasser transportieren da, ist sie leer, bringt man sie zurück und bekommt sein Pfand zurück, das ist die "bestimmungsgemäße Verwendung".
Ist man in einer Gegend, wo es weit und breit kein sauberes Wasser gibt, hat nur eine leere Plastikflasche dabei, kann man Wasser aus einer Pfütze in die Flasche bringen und sie einige Stunden ins direkte Sonnenlicht stellen. Weil Plastik (im Gegensatz zu Glas) UV-Strahlen durchlässt, werden Bakterien im Wasser in der Flasche abgetötet, und man kann es (naja...) trinken.
Man muss halt wissen, dass UV Bakterien abtöten kann, Plastik UV durchlässt, und dieses Wissen neu verknüpfen (können) um ein Ziel zu erreichen.
Das ist jetzt nicht meine Erfindung, habe ich nur irgendwo gelesen... ;--)
Aber das so "querdenken" kann man trainieren, lernen, "das darfst du nicht!" usw. tragen nicht dazu bei; ich denke auch, sowas könnte man in der Schule allemal trainieren, man muss ja nun nicht gleich ein "echter" Erfinder werden, aber auch im Alltag kann das sehr nützlich sein. Mac Gyver weiss, wovon ich rede...