Können Tiere nie die Vorstellungen von Moral und Wert erkennen, sondern ausschließlich von ihrer Genetik, ihren Bedürfnissen und Instinkten usw. angetrieben werden?

Moral und Werte kennen sie wohl nicht .
Sie handeln nur im eigenem Interesse .

Ich habe vor etwa 2 Jahren einen Bericht über die Hilfsbereitschaft von Schimpansen gelesen: Sehen sie jemanden in Not, der sich nicht selber helfen kann, gehen sie und versuchen ihn aus seiner Lage zu befreien.
Hunde haben bekanntlich charakterliche Eigenschaften, sie können sehr hilfsbereit sein aber auch das Gegenteil und alles dazwischen.

Laubenvögel versuchen herauszufinden, welche Gegenstände ihre Lauben am effizientesten schmücken, so dass bald Weibchen sich für sie interessieren.

Papageien können absichtlich jemanden ärgern oder erfreuen.

Insekten sind diesbezüglich rein gengesteuert — bei Reptilien dürfte die Intelligenz auch nicht reichen für Moral, der Wert n hängt von den Bedürfnissen ab.

@ Deddyboy222 Bist Du sicher, das wir Menschen nicht auch unsere Werte und Moral, vergessen (können), wenn es ums nackte Überleben geht. Mir fällt da spontan z. B. eine Dokusendung ein, in der es um eine Nordpol-Expedition ging, die scheiterte, wo Menschen nachweislich zu Kannibalen wurden...
Es ist unsere menschliche Moral, sind unsere Werte, nicht die allen Lebens auf der Erde, ich werde in diesem Leben nicht mehr verstehen, wieso alles Andere als „Instinkt“ wert(e)los deklassiert wird. Was ist denn Instinkt in dem Sinne, wieso konnten denn unzählige Tierarten sehr viel länger mit ach so moral- und wertlosen Instinkten überleben als wir?
Unsere Werte beziehen sich doch auch nur auf unser Überleben, wir schlachten Schweine, lassen am Angelhaken Fische jämmerlich ersticken, ist das echt Moral und Wertigkeit im „globalen“ Sinn?? Nein, purer Arterhaltungsinstinkt...
Sorry, wenn ich mal wieder gegen diese ewige, geradezu „nationalistische“ (= hier artspezifische) Selbstüberhöhung wettere, zu der wir irrgendwie instinktmäßig dauernd getrieben werden ohne echtes nachdenken, ohne Sehen der ganzen Realität.

@MumPitz „Insekten sind diesbezüglich rein gengesteuert“ Aber wie sind denn die Gene zu dieser Fähigkeit gekommen? Und ist das bei uns wirklich völlig anders? Immerhin haben auch Insekten wie wir einen - wenn auch kleineren - „Haufen“ Nervenzellen, die dynamisch (re)agieren können.

Nun ja,— das gäbe eine mindestens zweisemestrige Vorlesung :)
https://www.aerztezeitung.de/medizin/kra...n-entdeckt.html
Ärzte Zeitung online, 03.07.2011

Deutsche Wissenschaftler entdecken Angst-Gen

MÜNSTER (dpa). Deutsche Wissenschaftler haben eines der Hauptgene ausfindig gemacht, die beim Menschen die Anfälligkeit für Ängste steuern.
Deutsche Wissenschaftler entdecken Angst-Gen
Die Angst von Menschen und Tieren wird durch mehrere Gene beeinflusst. Eines der Hauptgene wurde jetzt identifiziert.
© DWerner / fotolia.com
"Wir haben jetzt ein Gen gefunden, das ausgesprochen spannend ist, weil es sowohl bei Tieren als auch bei Menschen für Angst eine Rolle zu spielen scheint", sagte die Psychiaterin Professor Katharina Domschke vom Universitätsklinikum Münster (UKM) der Nachrichtenagentur dpa.

Zwar gehe die Forschung von insgesamt 30 bis 100 Genen aus, die zusammenspielen müssen, um das genetische Risiko zu bedingen.

"Aber dieses scheint eines der Gene zu sein, die eine wesentliche Rolle spielen."

Sonderforschungsbereich "Furcht, Angst, Angsterkrankungen"

Münster gilt als führend in der Erforschung der Genetik von affektiven Erkrankungen und ist in einem Sonderforschungsbereich "Furcht, Angst, Angsterkrankungen" mit den Unis Würzburg und Hamburg vernetzt. Im Fokus steht nun das Gen für den Neuropeptid-S-Rezeptor.

"Neuropeptide sind kleine Nerven-Botenstoffe, die indirekt das Zusammenspiel von mehreren Nerven-Botenstoffsystemen wie Serotonin und Adrenalin beeinflussen", so Domschke. Schalte man diesen Rezeptor in einer Maus aus, werde das Tier ängstlicher. Das funktioniere auch umgekehrt.

"Wenn man den Mäusen Neuropeptid S verabreicht, haben sie viel weniger Angst. Das heißt, ich muss ein funktionierendes Neuropeptid-S-System haben, um nicht krankhaft Angst zu haben."

Erkenntnisse aus der Genforschung helfen bei Diagnostik

Genetische Erkenntnisse können auch bei der Diagnose helfen. "Ich kann ja nicht eben eine Probe aus dem Hirn entnehmen", sagte Domschke. Genetische Varianten hätten einen Einfluss auf die Erkrankung, seien zeitlich stabil und im Blut zu messen.

Die Medizin bekomme dank der Genetik mittelfristig neue Möglichkeiten, noch spezifischere Medikamente gegen Angstzustände oder auch Depressionen zu entwickeln und ihre Wirksamkeit schneller zu überprüfen. "Damit ersparen wir dem Patienten viel Leidenszeit."

Die Expertin betonte, dass zwischen normaler Angst und Erkrankung unterschieden werden muss. Durch normale Angst könne der Mensch im Notfall mit Kampf oder Flucht reagieren.

Ängst liegen in der Familie

"Es wird dann pathologisch, wenn die Angst zu lange dauert oder in Situationen auftritt, die eigentlich nicht gefährlich sind, die Angst einen im Alltag behindert und man einen Leidensdruck hat." Das Spektrum reiche von Phobien bis hin zu Panikattacken und der Scheu vor sozialen Kontakten.

"Man weiß schon seit über 50 Jahren, dass Ängste in der Familie liegen", sagte Domschke. Eltern, Kinder oder Geschwister eines Patienten mit Angsterkrankung hätten ein drei- bis sechsfach erhöhtes Erkrankungsrisiko im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung.

"Neu ist, dass man genau schauen kann, welche Mutationen bei Angsterkrankten signifikant häufiger vorkommen. Wir haben in der Forschergemeinde vier bis fünf Gene identifiziert, die ein Risiko zu vermitteln scheinen."



NUR sind meiner bescheidenen Ansicht nach diesbezüglich die Gene weniger mächtig als vergangene Erlebnisse.
Bekannt ist, dass Kinder von Leuten die einen Krieg erleben mussten (auch wenn sie erst lang nach diesen Erlebnissen geboren werden) Ängste von den Eltern vererbt bekommen — ein epigenetisches Phänomen: Aufsitzer auf der DNS sind in der Lage , das Ein- und Ausschalten dieser Gene zu provozieren.

OK — da könnte man sich fragen, inwieweit Ängste die genetischen Funktionen beeinflussen können — dazu kenne ich keine Arbeit — könnte sicher welche finden
Hinzu kommt, dass genetische Vorbedingungen manche Ängste provozieren können — jemand mit anderer Genetischer Voraussetzung reagiert auf dieselbe Situation anders.

Hingegen denke ich, dass Insekten geistig einfach nicht in der Lage sind, so komplizierte Mechanismen auch intellektuell zu nutzen, inwieweit sie ein Gedächtnis haben käme noch dazu, DIESES könnte allein in ihren Erlebnissen liegen.
Klar ist da der Einfluss der Evolution leicht zu erkennen: Wer eben diese Angst nicht kennt, wird sich nicht schützen vor dem was eben Angst macht — wer sie kennt könnte auch ängstlich reagieren, wenn gar keine Gefahr vorliegt.

Die Genetik ist ja einfach die Weitergabe gewisserMerkmale sowie Verhaltensweisen — interessant wäre, nachzuforschen inwieweit Tendenzen zu Neurosen, Phobien, Schizophrenie.... vererbbar sind. So weit ich bis jetzt gesehen habe, ist die Anlage wichtig, ob ein Nachkomme diese psychischen Probleme leichter entwickelt als die Allgemeinheit.

Dass Katzen und Hunde sich generell nicht verstehen ist unwahr, man kann die beiden durchaus aneinander gewöhnen. Ich brauchte nur einen Nachmittag unseren Collie mit unserer Katze anzufreunden. Die kleine Geschichte habe ich schon mal erzählt hier: Meine Eltern gingen einen Tag weg und baten mich auf Katze und Hund aufzupassen, vor allem sie nicht zusammen kommen zu lassen. — Ich machte genau das Gegenteil: Holte sie in denselben Raum und liess jedes auf einem bequemen Platz in meiner Nähe Platz nehmen und dann begann ich sie gleichzeitig zu streicheln.
Nach einer Halben Stunde weder ein Knurren noch ein Fauchen, dann ging iich mal etwas raus, liess die beiden alleine zusammen, kam zurück und da leckten sie ysich gegenseitig.
Fortan — wenn wir mit dem Hund spazieren gingen, rannte die Katze unter den Hund und kam so mit — den Hund sozusagen als Deckung nutzend.

Gerade die besten Freunde wurden sie wohl nicht, aber Fewindschaft war nicht mehr erkennbar.

Als meine Eltern am nächsten Tag migt dem Hund laufen gingen, warten sie schockiert, als die Katze mitkommen wollte, wenigstens 200m bis zum Schafstall wo sie sozusagen eine Zweitwohnung bewohnte — und wenn man mit dem Hund vom Spaziergang heim kam, rannte die Katze aus dem Schafstall und lief unter dem Hund den Rest der Strecke, denn dann gab es Futter, wie sie wusste.


Kinder, welche in der frühen Kindheit als Sexobjekte verwendet wurden, haben ihr Leben lang höhere Ängste vor Fremden.

Kriegserfahrener Eltern Kinder sollen eine erhöhte Angst vor Flugzeugen haben.

Moral und Werte sind rein subjektive von Menschen erfundene Begriffe. Wie sollen bei Tieren moralische Eigenschaften festgestellt werden, wenn es doch keine zwei Menschen gibt, die diesen Begriff genau gleich definieren?

Moral bzw. Werte werden von allen unterschiedlich ausgelegt, das trifft schon bei Bewohners desselben Landes zu, aber erst recht bei anderen Kulturen.

Der eine findet es OK Fleisch zu essen, für den anderen ist das moralisch total verwerflich. In manchen Ländern ist es legitim, wenn ein 13 jähriges vergewaltigtes Mädchen mit seinem Peiniger verheiratet wird, damit dies legal wird.

Jeder folgt seiner eigenen Moral und tut das wovon er denkt, dass er damit am besten durchs Leben kommt. Wenn jemand etwas nicht tut was er gerne machen würde, dann eher aus Angst vor der Strafe bzw. der gesellschaftlichen Ächtung, als aus moralischen Prinzipien. Also sogesehen folgen die Tiere auch moralischen Werten, ihren ganz eigenen.

Zitat von GrayWolf im Beitrag #8

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Moral und Werte sind rein subjektive von Menschen erfundene Begriffe. Wie sollen bei Tieren moralische Eigenschaften festgestellt werden, wenn es doch keine zwei Menschen gibt, die diesen Begriff genau gleich definieren?

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Zitat von GrayWolf im Beitrag #8

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Moral bzw. Werte werden von allen unterschiedlich ausgelegt, das trifft schon bei Bewohners desselben Landes zu, aber erst recht bei anderen Kulturen.

Der eine findet es OK Fleisch zu essen, für den anderen ist das moralisch total verwerflich. In manchen Ländern ist es legitim, wenn ein 13 jähriges vergewaltigtes Mädchen mit seinem Peiniger verheiratet wird, damit dies legal wird.

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Zitat von GrayWolf im Beitrag #8

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Jeder folgt seiner eigenen Moral und tut das wovon er denkt, dass er damit am besten durchs Leben kommt. Wenn jemand etwas nicht tut was er gerne machen würde, dann eher aus Angst vor der Strafe bzw. der gesellschaftlichen Ächtung, als aus moralischen Prinzipien. Also so gesehen folgen die Tiere auch moralischen Werten, ihren ganz eigenen.

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@ MumPitz Sehr gute interessante Antwort, finde ich. also die von der Ärztezeitung samt Deinen Anmerkungen.

Ich denke übrigens nicht, dass Gene irgendwelche Eigenschaften speziell direkt bestimmen, Gene erzeugen meines Wissens "nur" verschiedene Eiweiße, die dann bestimmte Wirkungen haben. Sicher wird ein Gen, das für blaue Augen zuständig sein mag wegen spezieller Eiweißerzeugung aber auch jede Menge andere Wirkungen haben. Ich sage nur Down-Syndrom, da hat eine relativ geringe Mutation "globale" Auswirkung auf den Körper und Geist.

Insekten für sich als Individuen haben sicher nicht genug Intelligenz, ihr eigenes komplexes Verhalten (siehe Bienen und deren "Kommunikationstänze"), aber wenn sich im Laufe der Evolution pro Individuum ein klein wenig Weiterentwicklung ergibt, sich dies weiter vererbt, müssen die Nachfolgegenerationen nicht jedesmal alles neu erfinden. Wie kommt es, dass Vögel von allein fliegen können? Dahinter steckt doch eine sehr komplexe Nervenverschaltung, die soll zufällig entstanden sein? Vielleicht können Nerven, Gehirne ja die eigenen Gene in gewisser Weise programmieren, so dass Intelligenz sich letztlich über Generationen erstreckt. Darwin hat Recht, aber es gibt womöglich weitere Methoden.

Meine Gene werden nicht beeinflusst, wenn ich mir grünäugige Kinder wünsche, das wäre zu abstrakt. Aber bestimmte Dinge, auch Angst, können bei Kindern auftreten, obwohl sie nie Grund für diese Ängste haben. Muss mal Literatur dazu suchen, ich lese allerlei, merke, notiere mir aber nur selten die Quellen. Bin ja auch kein Wissenschaftler.

Ja, ws sich bei Gregor Mendel noch auf die Farbe von Erbsen beschränkte: https://www.br.de/alphalernen/faecher/bi...-mendel100.html
hat heute eine bedeutend weitere Tragweite.
Und zwar nicht nur in der Farbe der Erbsen, manche psychische Faktoren werden eben auch vererbt —und es ist wahr: Mit Erziehung und aufmerksamem Geist kann manches ausgeglichen werden.

Der eine lebt seine perversen Fantasien eben in Fantasie aus und lässt seine Umgebung ungeschoren, andere können das nicht (oder wollen sich nicht beherrschen) und wüten in ihrer Umgebung herum — Moral und Wert hin oder her.

Es wäre doch mal interessant, neben kulturellen Werten auch zu erforschen, inwieweit die Kultur die Genetik beeinflussen kann — nur glaube ich , dazu fehlen mir Mittel wie Bildung.
Aber dazu laufen dauernd zahlreiche Untersuchungen.

Jedenfalls iist die Genetik insgesamt sehr bedeutend und beeinflusst grosse Gebiete der Evolution.

Wenn man irgendwo ein neues Pestizid gegen Unkraut entwickelt, hat man nach kurzer Zeit Unkraut, welches eben resistent iist — Na, was machen wir dann?
Ich schlage vor, wieder von Hand jäten — wem das mühsam vorkommt, möge solche Tätigkeiten als Körpertraining ansehen..