Ob ein Pilz essbar oder giftig ist sieht man ihm nicht an (es sei denn man kennt ihn) und auch irgendwelche Hilfsmittel wie mitgekochte silberne Löffel sind Unsinn.Man muss die einzelnen Pilze kennen und sich jeden Fund etwas genauer anschauen.Wer nur eine Pilzmahlzeit holen möchte und wenig Wert auf die anderen Pilzarten legt,aber Angst vor Vergiftungen hat,ist hier am besten beraten und muss nicht mühsam alle Galerien durchstöbern,um ggf. sehr ähnlich aussehende giftige oder ungenießbare Arten zu finden.Die gängigsten Sammelarten und deren Doppelgänger werden in einer Tabelle gegenübergestellt.Bei Blätterpilzen ist es wichtig auf die Stielbasis zu achten,also ob z.B.eine Knolle oder dergleichen vorhanden ist.Diese Unachtsamkeit hat schon viele Knollenblätterpilzvergiftungen verursacht,weil man die Pilze einfach abschnitt,um die vermeintlichen Champignons zu ernten!Es ist vorteilhaft zu wissen ob ein saurer oder ein kalkhaltiger Untergrund vorhanden ist.Das ist von Gegend zu Gegend sehr verschieden.Der allseits gefürchtete Satanspilz z.B. kann auf sauren Böden nicht gedeihen,wohl aber auf basischen(kalkhaltigen).In meiner Gegend ist der Boden sauer (bis auf ein kleines Gebiet),daher kann ich kein eigenes Foto vom Satanspilz zeigen.(In solchen und ähnlichen Fällen greife ich ausnahmsweise und nur im Interesse der Sache auf Repros zurück). https://www.pilze-greizerwald.de/essbar-oder-giftig/
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
ich habe vor ungefähr 10 Jahren angefangen, mich mit Pilzen zu beschäftigen, weil ich sie schon immer lecker fand.
Als ich von Rheinhessen zurück in die Wälder zog, bot sich mir ein ein scheinbar schier unerschöpfliches Bild verschiedener Pilze.
Ich habe mir ein kleines Bestimmungsbuch gekauft und bin damit in den Wald gezogen. Habe Bilder mit der Kamera gemacht, im Buch nachgeschlagen und versucht, zu erkennen, was gut und was schädlich ist.
Um es kurz zu machen: Alles, was Lamellen hat, bleibt im Wald, da erfreue ich mich nur am Anblick. Alles, was einen Schwamm hat, bedarf einer näheren Überprüfung, weil in dieser Kategorie die edelsten und schmackhaftesten Pilze zu finden sind.
Wenn du dir dieses autodidaktische Lernen zutraust und auch noch jemanden in deinem Umfeld hast, der am Anfang jeden "Fang" überprüft, kannst du da wenig falsch machen. Schlimmstenfalls landet ein Gallenbitterröhrling in der Pfanne. Dann kannst du alles in die Tonne kloppen, aber du lernst auch aus Fehlern. Da du diesen Pilz niemals runterbekommen wirst, ist im schlimmsten Fall der Pizzaservice angesagt.
Zur Pilzbestimmung finde ich die Seite 123pilze.de auch sehr gelungen.
Der verlorenste aller Tage ist der, an dem du nicht gelacht hast.
"Alles, was Lamellen hat, bleibt im Wald, da erfreue ich mich nur am Anblick. Alles, was einen Schwamm hat, bedarf einer näheren Überprüfung, weil in dieser Kategorie die edelsten und schmackhaftesten Pilze zu finden sind."
In wie weit unterscheiden sich bei Pilzen denn Lamellen von einem Schwamm?
Ein Tag an dem man nicht einmal lacht ist ein verlorener Tag. Schau nach vorn und nicht zurück! In der Ruhe liegt die Kraft.
Dazu streichst du langsam und mit Bedacht unter dem Hut lang. Bei Lamellen spürst du das, wie wenn du mit einem Stock an einem Staketenzaun langfährst. Ein Schwamm unter dem Hut ist gleichförmig weich und fest zugleich.
So prüfe ich, ohne den Pilz zu zerstören, ob das ein geeigneter Kandidat ist.
Wobei ich kaum noch auf Lamellen prüfe, sondern nur noch nach meinen Lieblingen schaue, in den Wald trete, begutachte, unter dem Hut fühle, ob er vollständig ist, oder von Maden zerfressen, dann schneide.
Am Stiel sehe ich auch schon direkt, ob er madig ist. Sieht es so aus, teile ich den Pilz mittig und schaue mir den Hut an. Dann entscheide ich, ob es sich lohnt, oder ob ich ihn im Wald lasse.
Der verlorenste aller Tage ist der, an dem du nicht gelacht hast.
Zum Unterschied Lamellen - Schwamm (oder eigentlich korrekter: Röhren) guck mal hier für "Lamellen" https://de.wikipedia.org/wiki/Lamelle_(Mykologie) und dort hinter dem Link zu "Röhren" gibts Anschauungsmaterial zu Schwamm- oder Röhrenpilzen.
Champignons z.B. sind Lamellenpilze, Röhrenpilze wären der Steinpilz oder die Maronen.
Die von mir bevorzugten Objekte der Begierde sind Steinpilz und Marone.
Ergiebig und geschmackvoll, eignen sich auch hervorragend zum Trocknen.
Es gibt noch so viel mehr Pilze mit Röhren/Schwamm, da hilft wirklich ein gutes Bestimmungsbuch.
Ich mag nicht alle, weil sie sensorisch, oder optisch nicht so toll sind. Manche werden schleimig, andere kohlrabenschwarz, wenn man sie gart.
Wilde Champignons lasse ich meist stehen, weil sie einfach schön anzusehen sind und hier nicht so einfach von einer beweideten Wiese zu bekommen sind.
Zudem sollte man schon ein fortgeschrittener Pilzsammler sein, weil auch der einfache Champignon giftige Doppelgänger hat. Im Sammelwahn taugt schon mal die Nase nicht zwingend, um sich von so einem falschen Freund zu trennen.
Der verlorenste aller Tage ist der, an dem du nicht gelacht hast.
Nein, ich habe das noch nicht gefühlt, weil ich mich noch nicht dem Sammeln von Pilzen beschäftigt habe. Trotzdem ist das Pilze sammeln ein sehr interessantes Thema.
Ein Tag an dem man nicht einmal lacht ist ein verlorener Tag. Schau nach vorn und nicht zurück! In der Ruhe liegt die Kraft.
Zitat von waldfee im Beitrag #7Zudem sollte man schon ein fortgeschrittener Pilzsammler sein, weil auch der einfache Champignon giftige Doppelgänger hat. Im Sammelwahn taugt schon mal die Nase nicht zwingend, um sich von so einem falschen Freund zu trennen.
Das halte ich für eine sehr wichtige Ergänzung! Lieber etwas vorsichtiger und skeptischer, als leicht vertrauend und eine Verwechslung zu riskieren.
LG Scooby
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17.09.2018 21:00
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