Muss alles, was existiert einen Anfang und ein Ende haben?

Philosophisch gesehen gibt es sowohl die Ewigkeit als auch die Unendlichkeit. Das ist die Vorstellung des Immerwährenden und des Unbegrenzten.

Irdisch und praktisch gesehen, das gilt auch für den gesamten Kosmos, also nicht einmal nur irdisch, haben die Dinge Anfang und Ende. Es wird beschrieben zwischen Urknall und Finalität zum Beispiel wenn einzelne Himmelskörper verglühen. Aber man weiß nicht einmal, ob das Weltall endlich oder unendlich ist.

Hier wieder die Vorstellung der Philosophie, es gibt Ewigkeit und Unendlichkeit. Das bedeutet, dass nicht alles, was existiert einen Anfang und ein Ende haben muss.

Das mit dem Anfang ist fast noch komplizierter als das mit dem Ende.

Theoretisch müsste tatsächlich alles, was einen Anfang hatte, auch enden.

Nur das Ewige und Unendliche, das was schon immer da war und immer vorhanden sein wird, könnte ohne Anfang (und ohne Ende) sein.

Das sind schwierigste gedankliche Zusammenhänge.

Zurück zur Frage: Muss alles, was existiert einen Anfang und ein Ende haben?

Nein.

Nur das Veränderliche hat Anfang und Ende.

Die Frage ist nun, gibt es überhaupt Unveränderliches?

Vorhandensein, Sein als solches?

Veränderliche Existenz (Anfang und Ende, im Bewegten) innerhalb eines immer gleichen Vorhandenseins des Seins (im Unbewegten).

Ja.


PS: Das darf man nicht mehrfach wiederholen, sonst wird man vielleicht verrückt dabei.^^

Nein, muss nicht!
Meine Liebe hat keinen Anfang, oft auch kein Ende

Einen Anfang hat wohl alles .
Ein Ende ?
Nun ,nicht unbedingt alles .

Was kein geistiges Ende hat, kann im Grund genommen auch keinen Anfang gehabt haben. Alle materiellen Dinge haben einen Anfang und müssten demnach auch ein Ende haben. Aber was nicht materiell ist?

" Aber was nicht materiell ist? "
Dinge die nicht materiell sind, haben kein Ende! ...

Der allergrößte Teil der uns umgebende materiellen Welt unterliegt sich wiederholenden Zyklen, die einen Anfang und ein Ende haben.
Klar erkennbar oder wissenschaftlich erforscht, manchmal aber auch nur intuitiv erahnt oder gewußt.

Sich vorzustellen das etwas keinen Anfang hat fällt schwer.

Am ehesten gelingt uns diese Vorstellung noch mithilfe der Zeit.
Es gab sie schon unvorstellbar lange bevor wir existierten, sie fließt durch unsere Jetzt und wird auch dann fortbestehen, wenn wir schon lange nicht mehr da sind.
Eine ebenso für den menschlichen Verstand schwer zu begreifende Tatsache ist die Aussage, das der allmächtige Gott der Bibel weder Anfang noch Ende hat.
Zurecht wrd er daher auch als König der Ewigkeit bezeichnet.
Doch auch der Begriff Ewigkeit wirft Fragen auf. Wann beginnt eine Ewigkeit? Hat Unendlichkeit einen Anfang?
Denken wir an unser Weltall welches einen Anfang hat und sich weiter immer ausdehnt, bis wo...?

Menschen haben eine erstaunliche Lernfähigkeit. Tatsächlich gibt es einige Exemplare die nie auslernen.
Auch Gefühle können Anfang und Ende haben, können aber auch fortbestehen solange ein Mensch, manchmal auch ein Tier lebt.

Demnach würde ich die Frage: Muss alles, was existiert einen Anfang und ein Ende haben? mit einem Nein beantworten.

Ein weiterer interessanter Gedanke in Bezug auf die Frage, ob es sich um Geist oder Materie handelt mag in folgenden Überlegungen Kontur und Form, um nicht zu sagen Gestalt annehmen.

Was im Zeitlichen die Ewigkeit als Finalität darstellt, das stellt im Räumlichen die Unendlichkeit dar. Nun hat das Materielle zunächst rein räumliche Grenzen. Jedes Ding hat Rand und Mitte, wenn wir es anfassen können. Geistige Dinge sind demnach dem Zeitlichen zugeordnet, auch wenn wir die Zeit ebenfalls begrenzen und einteilen, sie ist nicht materiell fassbar, auch nicht vorwegzunehmen oder (falls vergangen) nicht zurückholbar. Damit haben wir den Gedanken des Zeitlichen im Geiste und den Gedanken des Materiellen im Räumlichen manifestiert.

Vielleicht helfen diese sehr einfachen Grundüberlegungen dem einen oder anderen gedanklichen Weiterkommen auf die Sprünge.

LG Scooby

Etwas gewagt vielleicht, aber ich spreche es aus. Weshalb sollte etwas, das einen Anfang hat, nicht auch zwangsläufig ein Ende haben? Sozusagen ein Ende haben müssen, weil es ja nicht immer war, weil es erst angefangen hat; also sehen wir die Entwicklung von etwas, das erst entstanden ist, das (deshalb) wieder sterben oder enden muss. Nehmen wir die Geburt eines Menschen (und noch früher dessen Zeugung und sein Ausgetragenwerden), oder nehmen wir das Pflanzen (und noch früher das Keimen und Werden) eines Baumes. Zwei natürliche Vorgänge. Der Mensch wird materiell-körperlich sterben, der Baum ebenso materiell-körperlich. Was entstehen kann, das kann und muss sogar verderben, vergeben, sterben, wie man will.

Selbst Sterne (oder andere Himmelskörper, sogar ganze Galaxien) im Universum, die entstehen, vergehen. Anfang und Ende gehören für mich zusammen, etwas das beginnt, muss sozusagen zwangsläufig enden. Was nie begonnen hat, weil es schon immer war, das könnte von Dauer sein, also ewig und unendlich. Möglicherweise ist das kein leichter Gedanke, sondern ein schwieriger. Aber weshalb sollte etwas entstehen und dann bleiben können? Bleiben kann nur, was schon immer blieb. Was dauerhaft und ohne Begrenzung, ewig und unendlich ist, warum sollte das sterben, wenn es zum Unsterblichen gehört? Ist nicht nur Entstandenes vergänglich? Das, was immer war und ist, was immer sein wird, das könnte nicht untergehen. Aber was einen Anfang hatte, was einmal begann, das muss auch ein (zumindest denkbares) Ende haben können. Das hängt auch mit der Zeit und dem Raum zusammen. Eigentlich und wirklich ist alles, was zeitlich ist, was sich eine gewisse Zeit lang im Raum befindet und entwickelt und verändert, zum Tode verurteilt, es endet früher oder später. Nur was jenseits von Zeit und Raum ist, kann dauerhaft sein und bleiben, was zeitlos und raumlos ist, auch wenn wir uns so etwas kaum vorstellen können. Aber alles Entstandene und Begonnene, all das, was einmal angefangen hat, muss doch auch enden. Fast möchte man (begründend) sagen: weil es doch einmal angefangen hat, muss es auch enden. Anfang und Ende bedingen sich, meines Erachtens, das hat eine tiefste und zwingendste Logik. Anfang heißt Ende, dazwischen bleibt ein Raum und eine Zeit, ein "Zeitraum", so lange existiert das, was Anfang und Ende hat. Im Grunde genommen, kann nur etwas enden, was einmal angefangen hat. Und was keinen Anfang hatte, das hat auch kein Ende. Ich sehe im Anfang schon das Ende.

Aber jetzt, im fast entscheidenden Moment, bitte nicht falsch verstehen!

Oben lautete die Frage:

>>Muss alles, was existiert einen Anfang und ein Ende haben?<<

Und richtig, nein!

Das, was ohne Anfang ist, kann (bzw. muss) auch kein Ende haben. Denn nicht alles, was existiert muss einen Anfang gehabt haben. Und hatte es keinen Anfang, so braucht es auch kein Ende. Nur das Vergängliche hat Anfang und Ende, die Zeit, der Raum. Das Vergehen der Zeit erleben wir Menschen. Das Vergehen des Raumes verstehen wir nicht einmal. Wir verstehen nur das Vergehen von Lebewesen (Menschen und Tieren, bestimmten Mikrowesen und Organismen) und mehr oder weniger toten Gegenständen, auch von Himmelskörpern im Weltall, im Raum.

Die Zeit verschwindet und bleibt zugleich. Für uns ist vergangene Zeit vorbei, weil der Raum ebenfalls fort ist. Doch die Zeit bleibt, sie ist wie ein Fluß immer neu, aber das Wasser ist ein anderes, "man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen", wer kennt nicht Heraklit, den alten Griechen?

Das ist zwar nicht der Weisheit letzter Schluss und nun hört auch nicht alles auf ("Da hört sich doch alles auf!"), aber ich doch.

Ob etwas einen Anfang oder ein Ende hat, ist m. E. zunächst mal Sache der Wahrnehmung, Erkennung. Entsteht eine Wolke am Himmel, hat sie einen Beginn, wenn man sie sieht, also erste Schleier entstehen mögen. Jedoch kann sie doch schon vorher entstanden sein, unsere Augen haben sie nur noch nicht gesehen mangels Auflösungsvermögen. Wenn sie sich dann wieder auflöst, weil's wärmer wird etwa, scheint sie uns dann "am Ende", wenn wir sie nicht mehr sehen, also die verbliebenen Tröpfchen so gering sind, dass wir sie nicht mehr sehen können.
Ein Wetterradar, mag sie möglicherweise aber auch dann noch "sehen" als bevor wir sie sehen und nachdem wir sie nicht mehr sehen. Es ist also zumindest mit entscheidend, mit welchen "Sinnen" wir wahrnehmen und - nicht minder wichtig - ab wann wir sie als das erkennen als was wir sie definiert haben.
Wir haben ja seit einiger Zeit einen Planeten weniger im Sonnensystem, keineswegs, weil uns ein Planet "entführt" wurde, sondern nur, weil wir Planeten anders definieren neuerdings. Was früher nicht zu klein war, wird heute als eben zu klein für einen richtigen Planeten definiert - und weg ist er! :-)
Ein Mensch, der stirbt, ist nicht schlagartig "weg", erst bei fehlender Hirnaktivität etwa wird er als tot deklariert. Aber selbst wenn man das akzeptiert, die Hirnaktivität geht meines Wissens nicht schlagartig auf Null, sie verringert sich nur zusehends. Alles eine Frage des Schwellwertes, von unmessbaren Dingen wie Seele (sollte es sie geben) mal ganz abgesehen.
Ich denke, man sollte gar nicht sagen, Dinge haben einen Anfang oder ein Ende, vielmehr wäre es besser zu sagen, ich erkenne, da ist was Neues, sei es nur, weil ich vorher unfähig war, es wahrzunehmen, es zu erkennen, zu kategorisieren. Oder eben das Erkannte hat sich so verändert, dass ich es nicht mehr wahrnehmen und/oder identifizieren kann.
Man kann aus dieser Sichtweise nun nicht unbedingt schließen, dass nichts einen Anfang oder ein Ende hat, aber vielleicht doch, dass wir das nie letztlich sagen können. Aus den Augen aus dem Sinn bedeutet eben nicht, etwas ist weg, unwirksam, ...