Zitat von gri1su im Beitrag #3

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Die Blöd ist bekannt dafür, dass sie weder neutral noch objektiv ist. Artikel sind aufreisserisch, um die Auflagen hochzujagen.
Nicht umsonst gibt es den Spruch: "Bild sprach zuerst mit dem Toten" - der sagt ja schon Einiges über die "Seriosität" aus.

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Der letzte Satz ist gefühlte 60 Jahre alt; der Spruch stammt aus den 60-ern des letzten Jahrhunderts. Damals hatte die Bild einen wirklich schlechten Ruf; ausgelöst durch den Führungsstil des damaligen Herausgebers Axel Cäsar Springer, dessen 2. Vorname zum Führungsstil passte. Als "Bildzeitungs-Kanzler" bestimmte er die "Richtlinien der Politik" und seine Redakteure handelten nach dem Motto "Wes Brot ich esse, des Lied ich sing!". Die Bild-Zeitung war ausgerichtet auf Arbeiter, denen in den Pausen einfache barrierefreie Lesekost vorgesetzt werden sollte.
Bei anderen Presseorganen war's allerdings nicht anders; auch hier bestimmten die Herausgeber, was gedruckt werden soll; allerdings war zwar der Stil in der Sache der gleiche, im Text "freundlicher". Die "Süddeutsche Zeitung" galt als Maßstab, war aber unter dem Herausgeber Werner Friedmann SPD-hörig; der "Münchner Merkur" hingegen CSU-gläubig. Der "Spiegel" hingegen war unter Rudolf Augstein gegen alles und jedes und auch der "Stern" unter Henry Nannen nicht gegen Presseskandale gefeit; hier darf nur an die Hitler-Tagebücher erinnert werden.
In den 80-ern traten dann die Herausgeber der ersten Stunde ab und die Presse wandelte sich langsam aber sicher vom bisherigen Stil ab; hin zu mehr Neutralität. Der Wandel wurde "dankbar" zur Kenntnis genommen und die bisherigen Fehler verziehen; jedenfalls den meisten der etablierten Zeitschriften; nur nicht der Bild-Zeitung. Die hatte sich auch gewandelt, aber das wurde einfach nicht anerkannt. Die Leser, die sich vor Jahren zurecht durch die Bild angewidert gezeigt hatten, hatten gemäß dem Motto "Einmal verschissen, immer verschissen" die Bild für sich auf den Index gesetzt. Die Bild wiederum hatte allerdings auch den Fehler gemacht, ihre aufreisserische Aufmachung nicht zu ändern und die Schlagzeilen reichten aus, sich mit dem restlichen Inhalt gar nicht erst auseinanderzusetzen.

Damit spreche ich die Bild nicht frei; sie hat nach wie vor ihre Fehler.

Ein Beispiel - eigentlich DAS Beispiel der letzten Tage: Die Schlagzeile der Bild lautete "Fahrverbot kommt!"; aus dem restlichen Artikeltext ging aber eindeutig draus hervor: "wenn keine Einigung bei der Ampel erzielt wird" - aber das hat schon niemand mehr gelesen, sondern gleich losgedonnert über die blöde blöde Bild.

Ich selbst bilde mir aus keiner einzelnen Zeitung meine Meinung, sondern nutze zur Wissensabrundung unterschiedliche Quellen. Sicherlich liege ich damit auch nicht immer richtig; aber sozusagen als Mittelwert kommt sicherlich etwas weitgehend richtiges heraus. Meine besondere Skepsis gilt Youtube; ein Medium das Tür und Tor für Manipulationen weit geöffnet hat.