Die Bundesregierung prüft als Reaktion auf die Affäre um den ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy schärfere gesetzliche Regelungen für Kinderpornografie. Bundesjustizminister Heiko Maas will klären, ob sich der gewerbliche Handel mit Nacktbildern von Minderjährigen unter Strafe stellen lässt. Niemand dürfe mit den Körpern von Kindern und Jugendlichen Geschäfte machen, sagte Maas.

Auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat angekündigt, die Regeln zu Bildern, die Kinder nicht pornografisch, aber aufreizend darstellen, auf den Prüfstand zu stellen: "Auch diese Bilder sind Missbrauch. Und deshalb müssen wir prüfen, wie wir diese Bilder verhindern können."

Probleme sehen beide Minister derzeit noch bei der Unterscheidung zwischen noch legalen und bereits strafbaren Bildern und Videos. Der Besitz von Bildern, auf denen Kindern in "geschlechtsbetonten Posen" zu sehen sind, ist zwar bereits strafbar. Die Abgrenzung sei jedoch schwierig, sagte Maas. "Wir wollen nichts kriminalisieren, was zum Alltag vieler Eltern gehört, wie zum Beispiel das Fotografieren ihrer Kinder am Strand."

Außerdem soll der Begriff der "kinderpornografischen Schriften" modernisiert werden. Mit dem Zusatz "Informations- und Kommunikationstechnologien" will Maas klarstellen, dass auch Fotos und Videos unter die entsprechenden gesetzlichen Regelungen fallen. Noch vor Ostern soll es einen Gesetzesentwurf geben, der die EU-Richtlinie zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung umsetzt.

Die Vorschläge von Maas stoßen parteiübergreifend auf Zustimmung. Der Fraktionschef der Grünen, Anton Hofreiter, CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt und Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer sprachen sich ebenfalls dafür aus, den Handel mit Nacktbildern von Minderjährigen gesetzlich zu unterbinden.

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, forderte eine Verschärfung der Gesetze. Um Klarheit zu schaffen, müsse "die Erstellung von Fotos, die eindeutig zur Befriedigung des Sexualtriebs von Erwachsenen produziert werden, tatsächlich unter Strafe gestellt werden" sagte Rörig bei tagesschau24.

Auch der Deutsche Kinderschutzbund hatte ein Verbot des Verkaufs von Kinder-Nacktfotos gefordert. Es sei ein schwerer Verstoß gegen die Menschenwürde, wenn Fotos von nackten Kindern vermarktet oder gekauft würden, da diese nicht nach ihrem Einverständnis gefragt würden, sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Kauf und Verkauf von Fotos mit nackten Kindern sollten deshalb generell unter Strafe gestellt werden. Allerdings mahnte auch Hilgers, man müsse "aufpassen, dass man nicht Dinge kriminalisiert, die zum alltäglichen Leben gehören".

Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Edathy wegen Vorwürfen "im Grenzbereich" zur Kinderpornografie. Offiziell ist ihm ein strafbares Verhalten bislang nicht nachgewiesen worden.

Stand: 18.02.2014 15:13 Uhr
http://www.tagesschau.de/inland/edathy260.html



Diese Meldung macht mich fassungslos...ich dachte das sei schon längst strafbar...unsere Gesetze sind einfach zu lasch!

sollte verboten sein

Auf jeden Fall verbieten.

unbedingt!

Sehe ich auch so. Edathy hätte meines Erachtens noch wesentlich härter bestraft werden sollen, wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornografie. Das war letztlich nichts anderes.

Desweiteren hätte er sofort aus der SPD rausgeworfen werden sollen.

Der Thread ist von 2014.

Ist das denn mittlerweile immer noch erlaubt? Ich hätte gedacht, dass solche Bilder mittlerweile generell verboten sind?