Wie schon in meinem La-Palma-Bericht erwähnt:

Der große Schlag für La Palma wird kommen und La Palma wird untergehen; das zumindest scheint gesichert. Allerdings, ob in 10.000 Jahren oder bedingt durch das Geschehen der letzten 5 Wochen ist nicht vorhersehbar.
Beschränken wir uns auf die letzten 5 Wochen, dann halte ich die Situation für erschreckend. Die Vulkantätigkeiten haben sich zwar auf hohem Niveau scheinbar stabilisiert, aber die Erdbebentätigkeiten verstärken sich weiterhin, haben inzwischen die Stärke von fast 5.0 erreicht und finden auch in Bereichen statt, die mit der derzeitigen Vulkanlage "optisch" nichts zu tun haben. Auf der Ostseite der Insel - in etwa gegenüber des derzeitigen Vulkangeschehens - droht ein neuer Vulkanausbruch (Im Gemeindebereich von Mazo und zumindest der Flughafen als Teil der notwendigen Inselinfrastruktur ist ernsthaft in Gefahr.
Bezugnehmend auf die aktuelle Lage: Es ist nicht vorhersehbar, wie sie sich weiterentwickelt und auch in den letzten Tagen waren Vorankündigungen / Planspiele am nächsten Tag bereits Makulatur, weil sich das Geschehen (in beiden Richtungen) völlig anders entwickelt hatte als gedacht.
Insgesamt betrachtet ist der Südteil der Insel (in dem sich all das abspielt), sehr fragil aufgebaut und es ist nicht abzuschätzen, inwieweit er seismologischen Belastungen standhalten kann (nur als Beispiel: hier gibt es viele und sehr große Höhlen, die ohne schweres Gerät gegraben wurden und die u.a. als Bogedas etc. ausgebaut wurden ... ging ja sooooo leicht.
Daraus resultiert auch das Risiko, dass letztendlich bei entsprechender Belastung der gesamte Südteil ins Meer abkippt und alles andere in einer heftigen Wasserdampfexplosion mitreißt.

Siehe auch insgesamt Untergang eines Paradieses - La Palma und der Vulkan (2)

Vulkanausbruch auf La Palma: Gibt es tatsächlich ein Tsunami­risiko?
https://www.rnd.de/panorama/vulkanausbru...AMPYTVT7MI.html

Hallo Deddyboy,

Danke für den Link; der fehlte mir noch.

Im Prinzip bestätigt der Bericht, wovon ich auch ausgehe: Alles kann, nix muss und was wirklich passiert, weiss man erst, wenns passiert .... gilt leider auch hier.

Was mich etwas schockt: Das Szenario, das der etwa 20 Jahre alte Bericht "„Cumbre Vieja Volcano – Potential Collapse and Tsunami at La Palma, Canary Islands“ als Grundlage nimmt, spielt sich genau dort ab, wo jetzt Vulkan und Erdbeben ihren Vernichtungsfeldzug führen. Da ist es nicht wirklich beruhigend mit dem Wissen, was schon 20 Jahre oder 5 Wochen sind, wenn sonst in Zeiteinheiten von 10000 Jahren und mehr geschrieben wird.c

sie lassen es auf sich zukommen - zumindest die meisten. Hinzu kommt auch die Armut der Landbevölkerung; die können sich den Exodus nicht leisten und das schlimmste, was denen passieren kann ist genauso wie bei uns "die schnelle unbürokratische Hilfe des Staates".

La Palma hat immerhin ca 90.000 Ew

Auch mein Bruder (seit über 30 Jahren Palmero), hat die Mentalität der Landbevölkerung angenommen. Der Vulkan ist weit weg, das Lava erreicht ihn sowieso nicht und alles andere? Man wird sehen.

https://news.la-palma-aktuell.de/2021/10...-sagt-was-dazu/ kommentarlos ... einfach lesen.

Zum Thema "schnelle unbürokratische Hilfe im Fall von Erdbeben und Vulkanausbrüchen auf La Palma":

Dass die spanische Zentralregierung nicht tut kann man ihr sicherlich nicht vorwerfen; aber es sind nur Kleingelder, die schnell und unbürokratisch verteilt werden. Was sind schon ein paar hundert oder vielleicht sogar paar tausend Euros für jemanden, dessen Haus und Grundstück und alles was darin war, unter 10 m Lava verkokelt ist? Und immerhin sind das meines Wissens bisher über 2000 (Wohn-) Gebäude, die verschwunden sind.

Viele Palmeros lehnen derartige Hilfsgelder ab, da sie nur einen Bruchteil des Schadens decken, der ihnen entstanden ist. Würden sie das wenige annehmen, dann wären sie auf nicht abschätzbare Zeit von allen anderen Hilfsgeldern abgeschnitten, die dann nicht mehr zum Tragen kämen. So verzichten sie auf das wenige, um dann aus anderen Töpfen mehr zu erhalten; eine Rechnung, die für die Betroffenen aufgeht.

Nachdem in den Bereichen mit den größten Schäden sowieso jeder jeden kennt, ist die Gefahr betrügerischer Manipulationen auch relativ überschaubar.

Die Hilfsbereitschaft unter der Bevölkerung ist enorm. Auch mein Bruder hilft, indem er bei sich obdachlose Palmeros aufgenommen hat.