Der Schuldige sitzt über dem Atlantik: Ein Tief schickt von dort eine Gewitterfront nach der nächsten zu uns. In der Nacht zum Dienstag trifft es zunächst einen Streifen vom Saarland bis zur Nordsee, berichtet Fabian Ruhnau von der Meteomedia Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info und kündigt an, dass sich nach und nach auch das übrige Land auf Schauer und Gewitter mit Unwettergefahr einstellen muss. Damit verschwindet auch die Hitze allmählich.


http://bilder.t-online.de/b/64/82/22/22/...tenzial-vor.jpg

Leicht kühlere, stabilere Luft setzt sich am frühen Dienstag zuerst von Nordrhein-Westfalen bis nach Schleswig-Holstein durch. "Dort sollte es dann schön werden und erst einmal nichts mehr passieren", so Ruhnau. Die Temperaturen liegen in der Region bei 25 bis 30, an der Nordsee bei 20 bis 24 Grad.

"Im übrigen Land ist schwülwarme bis -heiße Luft wetterbestimmend", erklärt Ruhnau, der zugleich vor der nächsten Front aus Frankreich warnt, die sich südöstlich einer Linie Aachen - Hannover - Rostock ausbreitet.

Es kommt zu einer Zweiteilung: Schwerpunktmäßig sollten die Gewitter von Baden-Württemberg aus Rheinland-Pfalz und Hessen, dann auch Brandenburg und Berlin treffen. Bayern und Sachsen könnten bis zum Abend verschont werden. "Weil die Luft so geladen ist, kann ich aber keine Garantie geben, dass es dort nicht auch einmal kracht", so Ruhnau. Die Höchstwerte liegen dort bei 30 bis 33, im übrigen Land bei 27 bis 30 Grad.

Der genaue Weg, den die Unwetterfront einschlagen wird, lässt sich zwar nicht vorhersagen, aber Dauerregen ist Ruhnau zufolge nicht zu befürchten. "Wo Regen fällt, schüttet es meist vielleicht eine halbe Stunde lang massiv, was für Überschwemmungen sorgen kann. Dann kommt aber durchaus auch schnell die Sonne wieder raus." Gegen Abend kann es vereinzelt auch mal ein bis zwei Stunden regnen.

Unwetterpotenzial ist ebenfalls vorhanden - mit Hagelschlag und sogar Orkanböen. Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h seien auf jeden Fall möglich, prophezeit der Meteorologe.

"Welchen Ort es am schlimmsten trifft, lässt sich noch nicht sagen", räumt er ein. "Manche wird es gar nicht, andere massiv treffen." Das gilt auch für die Nacht zum Mittwoch, die gerade in Ballungsräumen noch einmal tropisch werden kann. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein kann das Thermometer auch 19 Grad oder weniger anzeigen.

Im Südosten und Osten bis hoch nach Mecklenburg-Vorpommern ist verbreitet wohl auch die Nacht gewittrig. "Sonst sollte es sich im übrigen Land erst einmal beruhigen", sagt Ruhnau. Während die Front nach Polen und zur Ostsee abzieht, steht die nächste parat, die von Südwesten und Westen Richtung Nordosten ziehen. Erneut sind großer Hagel und schwere Sturm-, auch Orkanböen möglich.

Schauer und Gewitter sorgen für Abkühlung: Je nach Sonnenscheindauer liegen die Temperaturen bei 22 bis 28 Grad. Von Niederbayern über Sachsen bis nach Brandenburg sind 30 bis 33, in der Lausitz auch 34 Grad drin. Aufatmen für Hitzegeplagte? "In der nach wie vor feuchten Luft können einem auch 23 Grad schwül vorkommen", erklärt Ruhnau. Nichtsdestoweniger ist das eine deutliche Abkühlung nach Sommer auf höchstem Niveau.

Den Mittwoch bezeichnet der Meteorologe als vorläufigen Höhepunkt der Gewitterphase, die dem nun wetterbestimmenden Atlantiktief zuzuordnen ist. "Wir hatten jetzt gut und gerne vier Wochen schönes Wetter unter Hochdruckeinfluss mit kurzen Unwettereinbrüchen - das kommt ja auch nicht jeden Sommer vor", erinnert der Meteorologe. Was nun geschieht, sei ebenfalls nicht üblich, aber typisch.

Das Tief kommt dann näher zu uns. Damit überschüttet es uns aber nicht mehr so arg mit Gewittern, sondern schiebt eher eine Kaltfront voran. Bis Donnerstag, wo es in Baden-Württemberg beginnt, um dann nach Brandenburg und Sachsen zu wandern, wird ganz Deutschland allmählich von Gewittern überzogen. Dann beruhigt sich die Lage weitgehend, große Unwettergefahr besteht nicht mehr. Hauptsächlich in Bayern und Sachsen sind bei schwüler Luft noch teils kräftige Gewitter möglich.

Spätestens ab Freitag bewegen sich die Temperaturen dann zwischen angenehmen 20 und 25 Grad. Ruhnau ordnet das so ein: "Die ganz große Hitze ist wahrscheinlich erst einmal vorbei. Ganz ungestört wird es nicht sein, aber ganz verregnet auch nicht."

Quelle http://www.t-online.de/wetter/id_6481924...eutschland.html

Hoffendlich!