Ein friedliches Umfeld im Leben, schöne Aufgaben, gelegentlich mal eine Überraschung, im Grossen Ganzen Gesundheit – z.B. eine depressive Persönlichkeit dürfte Mühe haben, sich jemals glücklich zu fühlen.
einst dachte ich zu wissen, jetzt weiss ich, dass auch das ein Glaube war.
Nun, mein Denken macht sowieso Prognosen und rechnet auch damit. Z.B. wenn ich denke, "der möchte ich gleich einen Kuss geben" kann ich sicher sein, dadurch in Schwierigkeiten zu geraten — wenn ich meinen Schreiber loslasse, bin ich sicher denselben danach auflesen zu müssen,
anderseits kann ich nie wirklich sicher sein: Jederzeit kann mich eine Herzschwäche oder andere Krankheit aus dem Alltag wischen — darum hat man ja auch Gott erfunden, der ein Gefühl unendlicher Sicherheit vermitteln soll.
Sicherheit ist für mich insofern eine Kenntnis aller Gefahren, welche meinen Lebensstandard beeinflussen (könnten) — insoweit kann ich auch übersicher (= wagemutig, riskant agierend) bis dauerverängstigt sein, was in eine Neurose ausarten kann.
Politische Sicherheit z.B. bedeutet, dass mich keine Polizeitruppe grundlos verhaftet oder foltert.
finanzielle Sicherheit wird von einigen Rentenanstalten gewährleistet.
Insgesamt: Sicherheit ist einfach ein fast zu weites Feld, um definiert zu werden, möglicherweise ist am realistischsten, sie als Ideologie oder politische Idee zu sehen, denn als Fakt — selbst die Versicherungen zahlen nicht immer, wenn sie eigentlich müssten.
einst dachte ich zu wissen, jetzt weiss ich, dass auch das ein Glaube war.
Mikado Frage- und Unterhaltungsforum
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02.07.2019 00:56
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