Ich habe meinen Hausarzt gewechselt und habe meinen ehemaligen Hausarzt gebeten,
mir meine Patienten für die neue Hausärztin heraus zu geben bzw. diese direkt an meine neue
Hausärztin zu übersenden.

Die Arzthelferinnen in meiner alten Hausarztpraxis, teilten mir lediglich mit, dass sie mir die gesamte
Patientenakte kopieren können, sie mir aber für jede einzelne Kopie 0,25 Cent in Rechnung stellen werden.
Bei hunderten von Seiten, kommen für mich erhebliche Kopierkosten zu Stande.

Nun hat mir eine Bekannte gesagt, dass ich als Patient ein Recht darauf habe, dass mir mein alter Hausarzt die
Patientenakte unentgeltlich zur Weitergabe an meine neue Hausärztin überlassen muss und das die Patientenakte
Eigentum des Patienten und nicht Eigentum des bisher behandelnden Hausarztes Ist.

Trotzdem weigert sich meine alte Hausarztpraxis mir meine Patientenakte unentgeltlich heraus zu geben bzw. diese
unentgeltlich an meine neue Hausärztin zu übermitteln.

Wie sieht in diesem Fall die Rechtslage aus?

Der Arzt muss Dir lediglich Kopien von der Akte geben, die entstandenen Kosten musst Du bezahlen.

https://www.dak.de/dak/leistungen/einsic...te-1079736.html

@ Pepsi
In diesem Fall geht es nicht darum, dass ich als Patientin Einsicht in die Patientenakte haben möchte sonder um einen Arztwechsel.
Die neue Ärztin braucht ja meine Patientenakte, damit sie nachvollziehen kann, was, bevor sie mich bzw. einen neuen Patienten von einem anderen Arzt übernimmt, nach verfolgen kann, was zuvor bei dem alten Hausarzt notiert wurde.

Trotzdem hast Du kein Anrecht auf das Original. Kopien bekommst du doch.
Auch die persönliche Meinung des Arztes muss anderen nicht mitgeteilt werden.

Hier gibt es die gleichen Hinweise:

https://www.patientenberatung.de/de/rech...ent/krankenakte

@ Pepsi
Was das angeht ^! Habe ich eine andere Meinung als Du!
......

@Miakoda

Das Ist nicht meine Meinung, es ist im Gesetz so verankert

Die Patientenakte beim Arzt gehört nicht dir, sondern eben dem Arzt, das heißt du hast keine Verfügungsgewalt darüber.

Außerdem ist es gesetzlich so geregelt, dass der Arzt die Akte für 10 Jahre aufbewahren muss(!), es ist für ihn also nicht sinnvoll diese aus der Hand zu geben. Falls ein Arzt dies doch tut, hat er sicher für sich Kopien gemacht.

Dazu kommt noch der Grundsatz der ärztliche Schweigepflicht, die auch gegenüber anderer Ärzte gilt.

Es gibt also weder für dich noch für den neuen Arzt eine Grundlage um die Herausgabe der originalen Patientenakte zu fordern.

Falls du deinem neuen Arzt einen Einblick in deine Akte geben möchtest, bleibt dir nur die Möglichkeit Kopien anfertigen zu lassen. Dabei dürfen die Kosten bis zu 50 Cent / Seite betragen bzw. einige Euro für eine digitale Kopie auf eine CD.

Hier nochmal in ausführlicher Form:

"Besteht ein Anspruch auf Herausgabe des Originals der Patientenakte an den Patienten?

Nein, grundsätzlich nicht.

Ein Arzt ist verpflichtet, im Interesse der Beweissicherung eine Dokumentation der ärztlichen Behandlung seiner Patienten zu führen und diese zumindest 10 Jahre aufzubewahren. Auf Grund dieser rechtlichen Verpflichtung ist es einem Arzt grundsätzlich nicht möglich, das Original der Patientenakte dem Patienten zu überlassen.

Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren endet in der Regel die rechtliche Verpflichtung des Arztes zur Aufbewahrung der Patientenakte. Nach Ablauf dieser Aufbewahrungsfrist kann der Arzt die Patientenakte vernichten, oder - wie wir es empfehlen würden - dem Patienten aushändigen.
Ist ein Austausch einzelner Informationen zwischen Ärzten möglich?

Wechselt der Patient seinen Arzt, so kann in einigen Fallkonstellationen ein Informationsaustausch des "alten" Arztes mit dem "neuen" Arzt sinnvoll oder gar erforderlich sein. Da aber die ärztliche Schweigepflicht auch unter Ärzten gilt, ist der Wille des Patienten entscheidend.

Hierzu wird in § 9 Abs. 4 BOÄK ausgeführt, dass, wenn mehrere Ärzte gleichzeitig oder nacheinander denselben Patienten untersuchen oder behandeln, diese untereinander von der Schweigepflicht insoweit befreit sind, als das Einverständnis des Patienten vorliegt oder anzunehmen ist. In der Praxis hat dieser Informationsaustausch zwischen Hausärzten, Fachärzten und Ärzten eines Krankenhauses eine große Bedeutung. Eine häufige Form dieses Informationsaustausches stellt der Arztbrief dar.
Kann der Patient verlangen, dass ein Arzt das Original seiner Patientenakte an einen anderen Arzt übergibt (Weitergabe)?

Auch bei der Weitergabe des Originals einer Patientenakte an einen anderen Arzt ist zu beachten, dass der Arzt verpflichtet ist, eine Patientenakte zu führen und diese mindestens 10 Jahre aufzubewahren.

Ein Arzt darf das Original einer Patientenakte also nur dann einem anderen Arzt überlassen, wenn er hierbei auch weiterhin seiner Dokumentationspflicht gerecht wird. Zudem muss er seine Schweigepflicht beachten. Die Weitergabe des Originals der Patientenakte an einen anderen Arzt bedarf also grundsätzlich der Einwilligung des Patienten.

Die Zahnärztekammer bzw. die Ärztekammer Schleswig-Holstein vertreten ebenso wie das ULD die Ansicht, dass ein Arzt nicht gegen seine standesrechtliche Dokumentationspflicht verstößt, wenn die Patientendokumentation treuhänderisch in gehörige Obhut übergeben wird. Die Patientenakte darf also nicht dem Patienten, wohl aber einem anderen Arzt übergeben werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass der Arzt jederzeit die Möglichkeit hat, auch weiterhin auf seine Patientendokumentation zuzugreifen (z. B. in der Form einer vertraglichen Vereinbarung der beteiligten Ärzte).

Es besteht also die Möglichkeit, das Original einer Patientenakte an einen anderen Arzt zu übergeben. Aber: Einen rechtlichen Anspruch auf dieses Vorgehen hat der Patient nicht."
Quelle: https://www.datenschutzzentrum.de/artike...umentation.html

Mir sind im Grunde nur die Berichte der Fachärzte wichtig.
Und die lasse ich mir meistens von denen zuschicken. Wegen zwei Krankheiten war ich in der Uniklinik behandelt worden. Da die Krankengeschichte da etwas umfangreich
ist, hab ich dort drum gebeten mir bei jedem Besuch eine Kopie der Berichte zu schicken. Das wurde bisher problemlos gemacht - sogar kostenlos!
Klar einen Rechtsanspruch hab ich nicht.
Ich hab als Grund für meinen Wunsch angegeben, das es eben keine OPs wegen Fraktur oder Appendix waren und ich eben die Narben erklären können undvor allem belegen möchte.

Manche Fachärzte stellen ihre Berichte heutzutage auch online. Über einen Code, der dem Patienten bei seinem Facharztbesuch mitgeteilt wird, kann man den Bericht samt Bildern dann zwei Monate einsehen. Und natürlich auch ausdrucken, so oft man möchte.