Oder kann man eine "Regel" ableiten?

Bei uns heisst es: wenn es beim Volksfest zu Pfingsten regnet, dann ist es am nächsten Fest, das 14 Tage später in der Nachbarschaft stattfindet, sonnig und schön
und umgekehrt.

Im Grunde gibt es doch aber auch Phasen - in Deutschland - in denen es mehrere Wochen am Stück nicht regnet oder eben kaum die Sonne scheint

Es wiederholt sich viel tausendfach könnte man sagen, aber es wiederholt sich nicht exakt, es ist nie das Gleiche. Rhythmen und gleiche Intervalle sind nicht außerhalb dem Jahreszeitlichen vorhersehbar und auszumachen, aber die Wettererscheinungen sind immer wieder die Ähnlichen, um nicht zu sagen fast die Gleichen, manchmal heftiger und dann wieder weniger heftig und gleichförmiger. Einerseits wiederholen sich die vier Jahreszeiten, jedes Jahr, aber es sind immer Sequenzen der historischen Entwicklung unseres Planeten Erde, die Jahreszeiten selbst sind immer neu. So wie sich an jedem Tag die Stunden der Uhrzeit einerseits wiederholen, aber andererseits keine einzige der Stunden schon jemals vorher vorhanden war. Der Ereignisinhalt der Stunden, die da kommen, ist entscheidend. Das, was werden wird, ist immer ein anderer neuer Inhalt, denn das, was kommt, wird immer eine neue Aktualität sein. In gewisser Weise ist es auch eine neue Singularität. Philosophisch gesprochen ist es vergleichbar mit dem Kairos. Der Kairos ist sozusagen der Zeitaspekt des glücklichen Moments, der Augenblick in dem alles Handeln gelingt, aber auch umschlägt. Kairos wurde auch als "günstiger Zeitpunkt für die Entscheidung" oder als "entscheidender Augenblick" bezeichnet bzw. definiert. Stichwort mag der berühmte "Schmetterlingsflügelschlag" sein, der die gesamte Wetterlage verändert. (Vgl. Chaostheorie und Vergleichbares.)

>>Kairos (griechisch Καιρός) ist ein religiös-philosophischer Begriff für den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein kann. In der griechischen Mythologie wurde der günstige Zeitpunkt als Gottheit personifiziert.<<
https://de.wikipedia.org/wiki/Kairos
https://neueswort.de/kairos/

Zurück zur Singularität im Bereich des Wetters...

>>Der Begriff Singularität (lateinisch singularis ‚einzigartig‘) bezeichnet in der Meteorologie eigenartige Witterungsregelfälle. Das sind Wetterlagen, die zu bestimmten Zeitabschnitten im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten und eine deutliche Abweichung von einem glatten Verlauf der Wetterelemente (Temperatur, Niederschlag usw.) darstellen, aber im langjährigen Mittel liegen. Bekannte Singularitäten in Mitteleuropa sind zum Beispiel der Märzwinter, die Eisheiligen, die Schafskälte, die Hundstage, der Altweibersommer, der Martini-Sommer und das Weihnachtstauwetter. Das Gegenteil, unvorhergesehene Abweichungen vom Mittel, nennt man Anomalie (griechisch anómalos ‚uneben, unregelmäßig‘).<<
https://de.wikipedia.org/wiki/Singularit...t_(Meteorologie)

Oder kann man eine "Regel" ableiten?

Wetterregeln im Sinne etwa des hundertjährigen Kalenders werden belächelt, in der Meteorologie gibt es gleichwohl so etwas wie "Regeln", das können sogar Faustregeln sein, aber man kann dadurch das Wetter weder regelmäßig (durch Regelmäßigkeiten) einfangen oder in den Griff kriegen, noch kann man es wirklich auch nur annähernd bis heute regulieren. Das Wetter ereignet sich und tobt sich ggf. auch ziemlich aus, es geschieht. Das Wetter mag unberechenbar erscheinen, aber man kann nicht absolut sagen, es sei unberechenbar, denn sonst könnte man weltweit nirgendwo Wettervorhersagen und zutreffende Prognosen abgeben. Das Wetter ist in gewisser Weise sogar sehr gut berechenbar. In einem anderen Sinne bleibt es allerdings unberechenbar. Die Unberechenbarkeit wird immer größer, je mehr Exaktheit man auf um so längere Zeiträume erzielen will.

In der Weise kann man sprachlich durchaus von Wiederholungen der Wettererscheinungen sprechen, aber "Wiederholungen des Gleichen" wäre ein fatales Verständnis.

(Wie üblich bis auf die beiden mit Link nachgewiesenen Texte, alles meine eigenen Worte.)

LG Scooby