Sie wurden doch zu Haftstrafen verurteilt, Sind Sie in Haft? Oder schon wieder draussen?

FOCUS Online Warum Anton Schlecker nicht ins Gefängnis muss - seine Kinder aber schon
Montag, 27.11.2017, 20:22

Die Urteile im Schlecker-Prozess fallen anders aus als von der Öffentlichkeit erwartet. Der Gründer der Drogeriekette, Anton Schlecker, kommt auf Bewährung davon, seine Kinder müssen ins Gefängnis. FOCUS Online erklärt, warum das trotzdem richtig ist.
Was wurde Anton Schlecker und seinen Kindern vorgeworfen?

Die Anklage lautete auf betrügerischen Bankrott. Schlecker habe dem Unternehmen rund 23 Millionen Euro entzogen, als er schon wissen musste, dass die Drogeriekette in die Pleite trudelte, so der Vorwurf der Staatsanwälte.

Seinen Kindern Lars und Meike wurde Beihilfe zum Bankrott vorgeworfen. Sie sollen über ihre Logistikfirma LDG überhöhte Rechnungen an den Schlecker-Konzern gestellt und so Geld aus dem Unternehmen abgezogen haben. In einem Fall warfen die Ermittler den Kindern sogar Untreue vor: Sie hatten sich im Januar 2012 – wenige Tage vor der Insolvenz des Schlecker-Konzerns – je 3,5 Millionen Euro als Gewinnausschüttung auf Privatkonten überwiesen.
https://www.focus.de/finanzen/recht/schl...id_7904405.html

Die Richter verurteilten Schlecker senior denn auch wegen vorsätzlichen Bankrotts und vorsätzlich falscher eidesstattlicher Versicherung vor dem Insolvenzgericht, seine Kinder hingegen wegen Untreue in Tateinheit mit vorsätzlichem Bankrott, vorsätzlicher Insolvenzverschleppung und Beihilfe.
https://www.welt.de/wirtschaft/article17...gnis-wurde.html

Das Urteil im Schlecker-Prozess ist für viele eine Überraschung. Anton Schlecker, der Gründer der Drogeriemarktkette und die zentrale Figur im Prozess vor dem Landgericht Stuttgart, kommt mit einer zweijährigen Bewährungs- und einer Geldstrafe von 54.000 Euro wegen vorsätzlichen Bankrotts in vier Fällen davon. Er bleibt damit ein freier Mann. Seine Kinder Lars und Meike dagegen werden zu Haftstrafen von zwei Jahren und neun Monaten beziehungsweise zwei Jahren und acht Monaten verurteilt. Sie müssen ins Gefängnis.

http://www.rp-online.de/wirtschaft/anton...t-aid-1.7231475

Und sitzen sie auch? Darüber hab ich nirgendwo etwas gefunden

Liebe Pepsi, ich leider auch nicht.
LG

So wichtig ist es ja auch nicht....
Ist aber immer merkwürdig, das erst so viel geschrieben und gesprochen wird und dann kommt nix mehr.
Vielleicht sind manche Themen auch irgendwann unwichtig?

Unwichtig - glaube ich nicht.
Ich denke eher, das mit Geld sehr viel vertuscht wird.

Gibt doch genügend Beispiele :))

Also... ich lehne mich jetzt einmal (ohne Quellen) aus dem Fenster, um zu sagen, dass ich meine, sie müssten aktuell wohl noch "sitzen", da der Vorgang erst im letzten Jahr (2017) stattfand und ich seither nicht von einer Entlassung gelesen habe und doch stark annehme, dass die Entlassung der Kinder schon wegen dem großen öffentlichen Interesse mit Sicherheit in den Medien bekanntgegeben werden wird.

Was ich ferner weiß, wie wir alle, dass Anton Schlecker selbst gut weggekommen ist, er musste nicht ins Gefängnis und erhielt eine Geld- und Bewährungsstrafe.

LG Scooby

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Dazu noch zwei Presseauszüge: (Aber ich schrieb oben "ohne Quellen", weil das nichts Aktuelles oder Neues ist, das ist von Ende November 2017)

"Stuttgart (dpa) - Dem früheren Drogeriemarkt-Unternehmer Anton Schlecker bleibt das Gefängnis erspart, seine beiden Kinder müssen jedoch nach dem Ende des Bankrott-Prozesses in Haft."
http://www.zeit.de/news/2017-11/27/proze...wartet-27071205

"Das Stuttgarter Landgericht verurteilte Sohn Lars Schlecker zu zwei Jahren und neun Monaten, Tochter Meike zu zwei Jahren und acht Monaten. Gegen den Firmengründer selbst verhängten die Richter wegen Bankrotts zwei Jahre Haft auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von 360 Tagessätzen zu je 150 Euro - macht insgesamt 54 000 Euro."

Familie-Schlecker-v.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
.....Berliner Morgenpost - Familie Schlecker
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/art...r-erwartet.html

Die Kinder haben Revision vor dem BGH eingelegt, der Vater hat die "Strafe" *Räusper* akzeptiert.

Als Strafe kann man das ja gar nicht bezeichnen, die haben etliche Millionen aus dem Konzern gezogen, dann alles der Frau überschrieben und leben ihr Leben im Luxus so wie bisher weiter.

https://www.welt.de/wirtschaft/article17...erichtshof.html

Der Richter bezeichnete Lars und Meike Schlecker als „faktische Geschäftsführer“, obwohl sie auf dem Papier nur die Gesellschafter waren. Der Richter begründete das damit, dass Meike und Lars Schlecker die wesentlichen Entscheidungen für die Gesellschaft gefällt hätten und nicht die ordentlichen Geschäftsführer.

Als „faktische Geschäftsführer“, die zudem um den Zustand des einzigen Kunden Schlecker wussten, fallen sie unter das GmbH-Gesetz und hätten deshalb die Entnahme nicht tätigen dürfen. Der Richter wertete das als Untreue in einem besonders schweren Fall. Die spätere Rückzahlung an den Insolvenzverwalter schützt vor Strafe nicht. Der Richter verschob aber wegen der Rückzahlung den Strafrahmen mit der Höchststrafe von bis zu zehn Jahren nach unten. Für eine Bewährungsstrafe reichte es dennoch nicht.

Folgen die Bundesrichter in der Revision hier den Verteidigern, würden bei den Kindern Schlecker noch einige Taten entfallen und damit die Schadenshöhe weiter verringert werden, was sich wiederum strafmindernd auswirken würde. Allerdings ist der gesamte Fall sehr komplex.

Damit ist die gerichtliche Kapitel Schlecker noch lange nicht geschlossen. Bislang warten die Anwälte noch auf die schriftliche Begründung des Gerichts. Die muss binnen elf Wochen vorliegen. Das wäre dann spätestens der 12. Februar 2018 – der Rosenmontag im kommenden Jahr.

In zwei Wochen beginnt zudem im österreichischen Linz ein Zivilverfahren gegen Schleckers Ehefrau Christa und die beiden Kinder, in dem es um Schadenersatz-Forderungen des Insolvenzverwalters der ehemaligen Schlecker-Tochterfirma Dayli geht. In Zwickau läuft ebenfalls ein Verfahren, wie das dortige Landgericht der „Wirtschaftswoche“ bestätigte. Christa Schlecker war anfangs auch im Stuttgarter Strafprozess angeklagt, das Verfahren wurde aber eingestellt.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...641282-all.html