"ich weiß nicht, was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenübers gehört habe."
*Paul Watzlawick, Soziologe, Psychotherapeut und Kommunikationswissenschafter*


Der Begriff "Feedback" bedeutet Rückmeldung. Feedback ist ein Angebot.

Du kannst der Empfängerin oder dem Empfänger nur Informationen darüber liefern, was ihre/seine Kommunikation bei Dir auslöst. Ob sie/er nun aufgrund dieser Information ihre/seine Kommunikation ändert, muss sie/er selbst entscheiden. Du kannst sie/ihn Dir anders wünschen, sie/ihn aber zu nichts zwingen.

Gutes Feedback will helfen - und verletzt so häufig!



Deshalb hier die wichtigsten Regeln:

* Deine Rückmeldung soll beschreiben, nicht werten!

* Deine Worte sollen höflich, nie verletzend sein!

* Deine Rückmeldung soll brauchbar sein, sie soll in der Folge nützen!

* Die Rückmeldung soll rechtzeitig, das heißt so bald als möglich gegeben werden.

Sofortiges Feedback gibt der Empfängerin oder dem Empfänger die Möglichkeit, sich die angesprochene Situation in Erinnerung zu rufen und ihr/sein Verhalten zu verifizieren.
Je weiter in der Vergangenheit das angesprochene Verhalten liegt, desto weniger kann Deine Partnerin/Dein Partner mit Deinem Feedback etwas anfangen.

* Deine Rückmeldung muss sachlich richtig und genau formuliert sein, Deine Beobachtung muss also von anderen nachvollzogen werden können.

* Deine Rückmeldung soll sich auf veränderbare Verhaltensweisen beziehen, sprich daher fairerweise nichts an, was die oder der andere nicht ändern kann.



Am Anfang oder am Ende Deines Feedbacks sollten folgende Überlegungen stehen:

=> Vergewissere Dich, ob die Empfängerin/der Empfänger im Augenblick dazu in der Lage ist, Dein Feedback anzunehmen! Optimal ist es, wenn sie/er selbst darum bittet! Sonst äußere Deinen Wunsch und warte die Reaktion ab!

=> Frage Dich, warum Du ein Feedback geben willst! Willst Du der/dem anderen helfen? Oder aber ihr/ihm auf elegante Weise eins auswischen? Frage Dich auch, wie die Gruppe reagieren wird, die mit der Situation konfrontiert ist!

Aus "klar Deutsch" Dr. Gertraud Hilger, Mag. Maria Kiener, M.A

Wenn ich erst Psychotherapeut sein muss., um ein gutes Feedback zu geben, empfinde ich das als zu viel verlangt, insbesondere in einer Gesellschaft, in der so manche Menschen nicht mal gelernt haben, ihre Wünsche und Gedanken so auszudrücken, dass sie irgend jemand versteht.

Klar, wenn mich mein/e Freund/in Kollege/in fragt, was ich denke, dass die Gesellschaft, Gruppe, etc. in der wir leben von ihm/ihr halte, kann ich z.B. sagen:
"Die Konservativen haben grosse Mühe mit Deinen Initiativen, die eher fortschrittlich Eingestellten finden Dich toll und danken Dir für Deine Aktionen und ich... na das habe ich Dir schon oft genug gesagt — etwas häufiger Sandaletten anziehen wäre wünschenswert...."

Differenziert finde ich es einfach klarer, das habe ich bei einer anderen Frage bereits bemerkt.