Mich würde es mal interessieren, in wie weit sich der Aberglaube vom Glauben unterscheidet?

Wie interpretiert Ihr Aberglaube und Glaube?

Ein Physikprofessor war dafür bekannt, dass er abergläubische Regeln befolgte: Nach einer schwarzen Katze die Strasse zurück ging, am 13. besonders Freitags nichts abmachte, ab und zu Geschirr zertrümmerte etc.
Auf die Frage, wie er als Physikprofessor so abergläubisch sein könne, antwortete er: Ich weiss dass das alles Aberglaube ist. Man weiss aber nie, ob es nicht trotzdem stimmt.

Aberglauben versteckt sich in vielen Gewohnheiten und Ritualen — oft wird man sich dessen nicht einmal bewusst.
Glaube ist hingegen eine sehr bewusst gefasste Haltung, die zu befolgen durchaus anstrengend sein kann. Insbesondere konzentriert sich der Glaube geradezu auf physikalisch nicht beweisbare Inhalte wie Leben nach dem Tod
immaterielle Seele
Gott als Schöpfer des Universums, der also die Raumzeit in sich enthält, sie sozusagen geschaffen hat.

Hier ist ein gutes Beispiel:


Ein Tag wie alle anderen? Beim Siebenschläfertag - im Jahr 2018, am Mittwoch, 27. Juni, heute in 3 Monaten, scheiden sich die Geister. (Anm.: Datum aktualisiert)

An diesem Tag oder um diesen Tag herum soll sich angeblich entscheiden, wie der Sommer wird: sonnig, regnerisch oder unbeständig. Alois Mayer

Prüm/Daun/Bitburg. Viele kennen die Bauernregeln: "Ist\'s an Siebenschläfer nass, regnet\'s ohne Unterlass" oder "Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, dann regnet\'s ganze sieben Wochen".
Ob das stimmt? Dafür spricht die Beobachtungsgabe unserer Vorfahren, die durch all die Jahrhunderte gut war. Das bestätigt ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes: "Der Witterungscharakter des Hochsommers wird mit 70- bis 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der letzten Junidekade und in der ersten Juliwoche entschieden. Das kann in der Tat wochenlang warmes Hochdruckwetter aus den Azoren oder auch ungemütliches Regenwetter sein." Und ergänzt, dass das Datum des 27. Juni nicht als der genaue Stichtag gilt.
Denn nach der gregorianischen Kalenderreform von 1582 wurden nämlich 10 Tage gestrichen. Dadurch verschob sich der Zeitraum, auf den sich die Regel bezieht, in die erste Woche des Monats Juli. Experten sagen, dass sich diese Bauernregel in Süddeutschland in acht von zehn Sommern bewahrheitet und in Deutschlands Norden noch zu rund 70 Prozent zutrifft.

Mehr lesen auf https://www.volksfreund.de/region/pruem/...Pm6s1wvtyYOK.99

Warum ein gutes Beispiel und wofür?

Ein gutes Beispiel für Aberglauben. Weshalb soll sich die Wetterlage eines Tages für das weitere Wetter entscheidend erweisen?

Das ist rasch erklärt. In Hamburg regnet es an diesem Tag und in München scheint die Sonne, es bleibt trocken im Süden, während es an der Waterkant nass und windig ist, insgesamt haben wir eine Temperaturdifferenz von 10 Grad. Das ist nicht selten. So, und jetzt muss keiner mehr nachdenken, dass diese Wetterprophezeihung mit dem Siebenschläfertag ein Aberglaube ist. Ein Aberglaube mag auch zum Volkgut gehören, etwas Nettes haben, aber Unsinn bleibt Unsinn. Wenn aber die langjährige Statistik den Eindruck vermittelt, dass solch ein Volksglaube (oft ein Aberglaube) zutrifft, dann hilft kein Kraut dagegen, denn Zufälle soll's auch noch geben. Das eine sind wirkliche Erfahrungswerte, ein anderer Fall ist die Tendenz des Menschen, jegliche Erfahrungswerte zu verallgemeinern, das mag manchmal hilfreich und zutreffend sein, ein anderes Mal ist es aber nicht hilfreich. Ich persönlich erkenne den Aberglauben im Gegensatz zum Glauben nicht inhaltlich an, aber ich verstehe, dass Aberglauben und Volksglauben ihre Berechtigung haben als Volksgut.

Zum Schluss könnte jemand einwenden: "Wer sagt denn, dass so etwas für ganz Deutschland gelten muss, so eine Wetterregel? Es kann doch eine Regel sein, die für jede Region oder jeden Ort einzeln auf die Lage bezogen, auf lange Sicht zutrifft." Ja gut, dann hieße es, das Wetter an einem einzelnen Tag im Jahr zu beobachten, um Rückschlüsse auf weitere Tage und hier explizit auf die kommenden Wochen und sogar Monate zu ziehen? Und wenn das so ist, wieso nimmt man dann nicht einen beliebigen Tag im Jahr oder viele andere Tage gleichfalls, um dann zu vergleichen, ob das nicht für fast jeden Tag im Jahr gelten könnte? Daran mag man schon erkennen, wie beliebig es sein muss, wenn man nur einen einzigen Tag im Jahr, zum Beispiel den 27. Juni im frühen Sommer nimmt, um Rückschlüsse auf den weiteren Sommerverlauf zu ziehen.

Man möchte fast wetten, wenn man von einem Computer ausrechnen ließe, welche jeweilige Wetterlage an einem Tag X im Frühsommer am signifikantesten für die gesamte darauf folgende Sommerwetterentwicklung war, dass jedes Jahr ein anderer Tag an der Reihe wäre. Das sagt uns schon die Vernunft und logisches Denken. Manchmal hilft schon scharfes Nachdenken weiter. Das würde sich dann in etwa so anhören, z. B. im Jahr 1980:

>Ach sieh an, das Wetter am 21. Juni 1980 entsprach am ehesten dem gesamten weiteren Sommerwetter in 1980.<

Und z. B. im Jahre 2005:

>Ach schau her, der 24. Juni 2005 hatte das Wetter, welches dem weiteren Sommerverlauf des Jahres 2005 am ehesten gleichkam.<

Wieviel Idiotie im Denken bräuchte man, um allen ernstes zu glauben, dass in einer aufgeklärten Welt immer zufällig und geradezu gewollt am 27. Juni, am Siebenschläfertag, sich ausgerechnet das Schicksal des Sommerwetters entscheide?

Möglicherweise würde sich bei einer wissenschaftlichen Untersuchung, die es nie gab (weil die Wisenschaft ja immer wichtigere Dinge zu tun hat, als so etwas wie einen Volksglauben zu hinterfragen und analytisch zu untersuchen...) herausstellen, dass mehre Tage um den 27. Juni herum, die ziemlich gleiche Aussagekraft und Eigenschaft hätten, dass es also keinesfalls explizit mit dem Siebenschläfer-Tag zu tun haben müsste, ob es die nächsten 7 Sommerwochen dann angeblich regnete oder auch nicht.

Der wahre Glaube an eine höhere Macht ist damit wirklich nicht zu vergleichen.

LG Scooby

Da jeder etwas anderes glaubt, kann ich nur für mich sprechen.

Echter Glaube basiert für mich vor allem auf Wissen.

Um zu überzeugen muss Glaube sich auf sichtbare oder wissenschaftlich nachweisbaren Fakten stützen.
Zugrunde liegen Logik, Erfahrungswerte, eigene Beobachtungen. Davon abgeleitet werden müssen die richtigen Schlußfolgerungen.
Annahmen müssen nachvollziehbar sein und sich mit der Realität decken. Ohne dieses Bestandteile hat der Glaube -
an Gott, an Menschen, an eine Sache, an eine These, an eine Aussage, eine Lehre, an Werte oder an die Zukunft, kein Fundament.

Wo diese Grundlage fehlt, handelt es sich um einen Glauben wider besseren Wissens. Aberglaube.
Basierend auf Vorstellungen, Ängsten, alten Geschichten und Mythen, welche schon immer von schlichten Gemütern weitergegeben und geglaubt wurden.