Der Machtkampf im Irak bringt US-Präsident Obama in eine Zwickmühle: Iraks Regierung hat ihn um Hilfe gebeten. Interveniert Obama, steht die Glaubwürdigkeit seiner Außenpolitik auf dem Spiel. Greift er nicht ein, droht der Irak im Chaos zu versinken.

Schon vor einem Monat hatte die Regierung von Nuri al Maliki Washington um Hilfe gebeten. In der Zwischenzeit hat die Terrorgruppe "Islamischer Staat im Irak und in Syrien" (ISIS) wichtige Städte im Irak eingenommen. Die USA hatten den Irakkrieg 2011 für beendet erklärt. Jetzt sagt Washington materielle Hilfe zu. Bagdad soll in die Lage versetzt werden, selbst mit den ISIS-Kämpfern zurechtzukommen.

Präsident Barack Obama steckt in der Zwickmühle. Er will Kriege beenden, auf Diplomatie setzen und in Konflikten mit internationalen Koalitionen zusammenarbeiten. Ende Mai hatte der Präsident seine außenpolitische Agenda vor Absolventen der Militärakademie Westpoint dargelegt. Jetzt wird diese Ausrichtung auf die Probe gestellt.


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Als Reaktion auf die Eskalation im Irak will sich der US-Präsident alle Optionen offen halten. Er schließe "nichts aus", sagte Obama. Bisher unterstützen die USA den Irak massiv mit Waffenlieferungen, nun werden Luftangriffe wahrscheinlicher.

US-Präsident Barack Obamas Mission, sich von der Rolle des Weltpolizisten zu verabschieden, bröckelt. Im Dezember 2011 hatten die USA ihre Truppen aus dem Irak abgezogen, nun verliert die Regierung Maliki die Kontrolle über das Land. Während die Islamisten der sunnitischen Gruppe ISIS ins Umland der Hauptstadt Bagdad vorgerückt sind, gab sich der bislang sehr zurückhaltende US-Präsident offensiver: "Wir schließen gar nichts aus", sagte Obama. "Wir haben ein Interesse daran, sicherzustellen, dass diese Dschihadisten keine feste Basis erhalten, weder im Irak noch in Syrien."



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