Anhänger des abtrünnigen libyschen Generals Haftar haben das Parlamentsgebäude in Tripolis gestürmt. Sie lieferten sich ein Feuergefecht mit islamistischen Milizen. Dabei wurden mindestens zwei Menschen getötet und mehr als 55 weitere verletzt.
Von Sabine Rossi, ARD-Hörfunkstudio Kairo

Die Lage in Libyen bleibt unübersichtlich: Am Sonntagnachmittag stieg schwarzer Rauch über dem Parlament in Tripolis auf. Augenzeugen berichteten, dass Bewaffnete die Straßen dorthin abgeriegelt hatten. Sie seien mit Fahrzeugen vorgefahren. Vor dem Gebäude gab es Kämpfe zwischen den Angreifern und Sicherheitskräften. Danach hätten Bewaffnete das Parlament gestürmt.

Zu dem Angriff bekannte sich eine Gruppe, die sich die "Libysche Nationalarmee" nennt. Sie hat nichts mit den regulären Streitkräften zu tun - auch wenn ihr Name danach klingt. Angeführt werden die Milizionäre vom ehemaligen General, Chalifa Haftar.

Die Kämpfe vom Wochenende zeigen, dass sich der Konflikt zwischen islamistischen und liberalen Milizengruppen in Libyen verschärft.

Ein Oberst, der nach eigenen Angaben im Namen von Haftars Libyscher Nationalarmee sprach, sagte dass auch Abgeordnete sowie der libysche Parlamentspräsident zu den Islamisten zählen. Das Parlament erklärte er für suspendiert. Unklar ist, ob dies durchgesetzt wird, da andere Milizen die Übergangsregierung stützen.



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