Dank einer vor allem in der ersten Halbzeit couragierten Leistung hat sich der Hamburger SV gerettet. Am Schluss musste der Bundesliga-Dino bei Greuther Fürth jedoch wieder zittern.

Pierre-Michel Lasogga (14.) brachte die Hamburger in Führung, Greuther Fürth gelang anschließend nur noch der Ausgleich durch Stephan Fürstner (59.), obwohl der HSV in den letzten Minuten stehend K.o. wirkte. Aufgrund des geschossenen Auswärtstores bleibt der Erstligist somit oben, das Hinspiel hatte 0:0 geendet. Nach einer starken ersten Hälfte mit viele Großchancen verdienten sich die Hamburger letztendlich den Erfolg, weil Fürth insgesamt zu viele einfache Fehler machte und den HSV auch nach dem Ausgleich, anders als im Hinspiel, nicht unter Druck setzen konnte. "Wir sind überglücklich. Das war eine schwere Geburt", sagte HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer im Ersten: "Manche sagen, es war peinlich, dass wir mit 27 Punkten die Relegation spielen durften. Aber das ist mir egal."

17.500 Zuschauer - darunter etwa 2.000 HSV-Fans - sahen einen nervösen Beginn von beiden Teams. Vor allem in der Deckung der Hamburger, bei denen anders als am Donnerstag die Ex-Nationalspieler Heiko Westermann und Marcell Jansen wieder in der Startelf standen, strahlte mehr Sicherheit aus. Die Hanseaten bemühten sich von Beginn an um das Spiel nach vorn und erarbeiteten sich ein Übergewicht und nach knapp einer Viertelstunde hatten die Gäste die erste große Möglichkeit: Erst traf Hakan Calhanoglu aus 20 Metern nur den Pfosten, im Nachsetzen scheiterte Jansen am Ex-HSV-Keeper Wolfgang Hesl. Nach dem anschließenden Eckball durch Rafael van der Vaart war Fürths Kapitän aber gegen den wuchtigen Kopfball von Lasogga machtlos.

Die Hamburger kontrollierten anschließend das Spiel, zeigten aber mit zunehmender Dauer, wie anfällig ihre Defensive ist. Die Gastgeber konnten zunächst jedoch kein Kapital herausschlagen. In der 28. Minute dann ein Schreckmoment für den HSV: Nach einem Kopfballduell mit Fürths Ilir Azemi blieb Verteidiger Johan Djourou liegen. Der Hamburger musste nach einer langen Behandlung auf dem Platz ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Aussage von HSV-Manager Oliver Kreuzer in der Halbzeitpause soll sich Djourou eine Halswirbelverletzung zugezogen haben. Ein genaue Diagnose stand zunächst aus. Die Hamburger verdauten den Schreck recht schnell. Der stets gefährliche Lasogga (35.) hätte sogar noch auf 2:0 erhöhen können, scheiterte aber an Hesl. Von den Franken war nur wenig zu sehen. Azemi (40.) hatte noch die beste Möglichkeit, verzog aber knapp. Sekunden vor dem Pausenpfiff verfehlte Tom Weilandt das Tor.

Nach dem Wechsel kämpften sich die Gastgeber mehr und mehr in die Partie. Nur noch einmal sorgte Lasogga (52.) mit einem Kopfball aus kurzer Entfernung für große Gefahr - erneut war Hesl zur Stelle. Mit ihrer ersten Gelegenheit in Halbzeit zwei schafften die Fürther den Ausgleich durch Fürstner aus kurzer Distanz. Für den HSV und seine Fans - rund 20.000 sahen die Übertragung auf der Großbildleinwand in der heimischen Arena im Volkspark - begann das große Zittern. Fürth bemühte sich, kämpfte, machte Druck, doch immer wieder kam der letzte Pass zu ungenau. In den letzten zehn Minuten standen die Gäste nur im und am eigenen Strafraum, denn wie in den Spielen zuvor, schienen ihnen die Kraft für 90 Minuten auf hohem Niveau zu fehlen. Vor allem Schlussmann Jaroslav Drobny erwies sich in dieser Phase wie schon am Donnerstag als starker Rückhalt. Trainer Mirko Slomka war nach dem Spiel natürlich erleichtert: "Das war die knappste aller möglichen Entscheidungen. In der 1. Halbzeit haben wir es sehr, sehr gut gemacht, in der 2. Halbzeit kam nach dem 1:1 der Frust dazu. Da hat man von außen auch wenig Einfluss."

Der HSV konnte den historischen Absturz im letzten Moment abgewenden, die Bundesliga-Uhr im heimischen Stadion tickt auch nach 50 Jahren und 267 Tagen weiter - die Hamburger spielen nach der Sommerpause ihre 52. Saison im Fußball-Oberhaus. "Wir haben nach einer schlechten Saison Glück gehabt, dass wir nicht abgestiegen sind. Ich freue mich am meisten für die Fans, die haben es verdient", bilanzierte Hamburgs Heiko Westermann. Greuther Fürth verpasste dagegen den direkten Wiederaufstieg, vor allem, weil die Franken nicht an die gute Leistung aus dem Hinspiel anknüpfen konnten. Verspielt hatten die "Kleeblätter" den direkten Aufstieg bereits durch unnötige Punktverluste gegen Ende der laufenden Saison. "Direkt nach dem Spiel tut das unheimlich weh, weil sich die Mannschaft für den großen Aufwand und das fußballerisch gute Spiel nicht belohnt hat. Aber wir haben eine tolle Saison gespielt, haben auch in den beiden Spielen Klasseleistungen gezeigt", so Fürths Trainer Frank Kramer.

http://www.sportschau.de/fussball/bundes...hamburg100.html

Die Kurzfassung:

Das Minimum hat für den Klassenerhalt gereicht:

Mit einem 1:1 in Fürth hat der HSV den Abstieg aus der Bundesliga abgewendet.

Lasogga traf bereits in der 15. Minute für die Hanseaten, Fürstner sorgte mit seinem Ausgleich in der 59. Minuten für eine umkämpfte Schlussphase.

Jedoch hat es Hamburg kaum verdient und letzlich viel Glück gehabt. Noch eine Saison mit diesem Glück wird es sicher nicht geben.

Bei uns heißt der Verein schon lange H S VLAU



Das war ein typischer Fall von "Schwein gehabt"...abere Glück gehört nun mal auch zum Spiel.

Der Abstieg wurde um ein Jahr verschoben