Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra muss ihr Amt abgeben. Das Verfassungsgericht des Landes befand sie in einem Verfahren wegen Amtsmissbrauchs für schuldig und enthob sie ihrer Regierungsgeschäfte. Das Gericht urteilte, mit der Versetzung des Chefs des Nationalen Sicherheitsrats 2011 zugunsten eines Familienangehörigen habe Yingluck gegen die Verfassung verstoßen. Die Premierministerin habe eine "geheime Absicht" verfolgt, hieß es zur Begründung.

Die Klage war von mehreren Senatoren eingereicht worden. Bei einer Anhörung am Dienstag hatte Yingluck alle Anschuldigungen zurückgewiesen. "Als Ministerpräsidentin bin ich berechtigt, Pflichten, die ich gegenüber dem Volk habe, auszuüben", hatte sie gesagt. Auch neun Kabinettsmitglieder müssen nach der Entscheidung ihre Posten aufgeben. Sie hatten damals die Entscheidung mitgetragen. Kritiker werfen dem Verfassungsgericht vor, parteiisch zu Ungunsten des Shinawatra-Clans zu sein.

Yinglucks Nachfolger steht bereits fest. Neuer Übergangsregierungschef bis zu dem kommenden Wahlen soll der jetzige Handelsminister Niwatthamrong Boonsongphaisan werden. Das erklärte der stellvertretende Regierungschef Phongthep Thepkanjana vor Journalisten.

Die Entscheidung dürfte die Krise in dem Land weiter verschärfen. Bei den anhaltenden Protesten gegen die Regierung vor allem in der Hauptstadt Bangkok kamen seit November mehr als 20 Menschen ums Leben. Bei den jüngsten Parlamentswahlen im Februar des Jahres konnte Yingluck vor allem bei der armen Landbevölkerung punkten. Das Verfassungsgericht hatte die Abstimmung jedoch für ungültig erklärt. Regierungsgegner hatten die Wahl massiv gestört, Wahllokale blockiert und Kandidaten davon abgehalten, sich zu registrieren. Deshalb konnte der Urnenegang nicht in allen 28 Wahlbezirken am gleichen Tag abgehalten werden - ein Verstoß gegen die Verfassung, wie das Gericht urteilte.

Zum Weiterlesen >> http://www.tagesschau.de/ausland/yingluc...gericht100.html

Nun ist das fast zehn Jahre her. Aber durchaus noch aktuell.

Ein Namensvetter von ihr wurde neulich wieder freigelassen.

Ich sollte meinen Verwandten mal gut zureden