Welcher Unterschied könnte dies sein?

Diese Frage ist interessant. Ein Soldat kann ein Krieger sein, muss aber nicht. Ein Krieger kann zum Soldaten werden, muss aber nicht.
Vielleicht könnte man sagen, das der Krieger die Urform des Soldaten ist. Da, wo der Krieger diszipliniert wird, und in eine Ordnung, mit anderen, gebracht und in dieser Ordnung kämpfen lernt, wird der Soldat geboren.
Gert

Danke Gert, das freut mich, dass dich die Frage interessiert.

Ein Krieger kann zum Soldaten werden, aber ein Soldat ist kein Krieger.

In dem Wort "Soldat" steckt schon der Sold drinnen. Ein Soldat kämpft und wird dafür bezahlt.
Die Sache worum es geht ist für ihn nicht so wichtig. Er ist ein Söldner, ein Soldat.

Ein Krieger ist jemand der ein Selbst-Souverän ist, der selbst-ermächtigt ist und sich nicht einfach nur rum-schupfen lässt von anderen Leuten. Der einsteht für das Leben und es schützt. Der die Frauen und Kinder schützt und der auch bereit ist zu kämpfen. Das Entscheidende ist, der Krieger ist souverän und agiert aus sich heraus.

Der Krieger ist kampf-bereit, er ist konfrontations-bereit, er läuft nicht weg. Was immer so an Konfrontationen kommt, für sich selbst und für seine Leute, seinen Clan, Sippe, dafür steht der Krieger ein. Da weicht er auch keiner Konfrontation aus, das ist so die Energie des Kriegers. Ein Krieger setzt die Kraft, die er hat aus eigener Entscheidung dort ein, wo er sie einsetzen will. Er ist kein Befehlsempfänger. Das macht den Krieger aus. Im Unterschied zum Soldaten, der ein Befehlsempfänger ist.

Der Krieger hat auch keine Uniform an, der Krieger ist ein Individualist, der seine eigene Kleidung und Farben hat, wie z.B. die Indianer. Ein Krieger kann sich aus freier Entscheidung mit anderen Kriegern zusammen tun gegen eine gemeinsame, größere Bedrohung. Aber er ist nie ein Befehlsempfänger von einem Fürsten, König oder einer Regierung.

Genau das, was Du beschreibst, ist auch das Problem des Kriegers. Er ist ein Individualist. Daher wird er, selbst wenn er sich mit anderen zusammentut, nicht unbedingt Sieger sein. Schon gar nicht, wenn er es mit Soldaten zu tun hat, die ihr Geschäft verstehen, denn sie sind durchaus Krieger. Das sie noch vieles mehr sind, gehört dazu. Vor allem aber und das macht die Geschichte wesentlich, agieren sie als Gruppe.
Als Julius Cäsar Gallien erobert hat, waren die Gallier gute Krieger. Vercingetorix hat auch versucht, aus ihnen eine Truppe zu formen. Aber sie waren eben vor allem Krieger.
Nicht jeder Legionär Cäsars war ein guter Krieger. Aber er war mit allen anderen verbunden. Ihre Ausbildung führte zu einer Disziplin, die sie als Verbund agieren ließ. Keiner von ihnen war Selbst-Souverän. Den Kampf um Gallien gewann letztlich die Disziplin.
Mein Vater war Soldat. Er sprach von Kameradschaft. Man verließ sich aufeinander.
Heute ist der Kampf technisiert. Krieger? Die Afghanen sind Krieger. Ich kenne einige, die dort unten waren und zurück kamen. Einige davon waren auch Krieger. Aber heute sind Soldaten kaum noch so, denn wir leben in Zeiten, in denen die Menschen derart vom Individualismus überzeugt sind, das sie keinen Sinn mehr darin sehen, für etwas zu kämpfen.
Daher wird auch der Protest der Bauern, am Ende, ausgehen, wie das Hornberger Schießen.
Gert

Es ging ja erst mal nur um die Frage was ist ein Krieger und was ist ein Soldat.

Klar sind die Soldaten überlegen bei Kämpfen im Krieg.

Der Archetyp des Kriegers, die Kraft und Aufrichtigkeit des Kriegers braucht unsere Welt auch in unserem Alltagsleben. Solche Menschen die für ihre Familie, ihren Stand, ... einstehen und von sich aus kämpfen.

Gutes Beispiel sind derzeit die Bauern. Ist mir bewusst, dass sie verlieren werden, viele ihre Höfe schließen werden.
Da nützt es auch nichts, wenn einige Politiker oder Parteien ausgewechselt werden. Was beschlossene Sache ist, das wird eben durchgezogen ohne Rücksicht auf Verluste.

Nun, dann siehst Du zumindest in mir einen "Krieger" vor Dir. Ich habe immer für meine Überzeugungen eingestanden. Auch wenn es manchmal nicht einfach war. Aber da bin ich bei Paulus und seinem Bild eines Kämpfers. Ergreift den Schild des Glaubens, um die feurigen Pfeile des Bösen auszulöschen, den Helm des Heils, das Schwert des Geistes...
Standhaft sein. Daher habe ich mich auch öffentlich hinter die Bauern gestellt.
Gert

Gert, du bist ein echter Krieger! Super, dass du dich hinter die Bauern stellst!

Raffaela, wir stehen ja auch in einem geistig - geistlichen Kampf. Da müssen wir, schon um unserer Kultur willen, die Kräfte zusammen nehmen und bündeln. Dazu brauchen wir einen sicheren Standpunkt, ein Fundament.
Gert