Schleswig-Holstein hofft auf einen Welterbe-Titel: Das Land hat am Dienstag zusammen mit internationalen Partnern einen Antrag auf Anerkennung des Danewerks und der Wikingerstadt Haithabu als UNESCO-Welterbestätte eingereicht. An dem Projekt sind außerdem Island, Dänemark, Lettland und Norwegen mit eigenen Wikingerstätten beteiligt. Die Bewertung des Antrags beginnt im Sommer. Eine Entscheidung wird voraussichtlich ein Jahr später fallen. "Wir haben alle haben unsere Hausaufgaben gemacht. Nun heißt es warten", erklärte Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW). Das Danewerk und Haithabu seien unverwechselbare Teile der Geschichte Schleswig-Holsteins und seiner nordischen Nachbarn.

Haithabu war das Handelszentrum der Wikinger im frühen Mittelalter - und eine echte Metropole. Das größte Handelszentrum Nordeuropas war mit einer Fläche von 24 Hektar so groß wie das damalige Köln. Die Wikinger in Haithabu waren Händler und Handwerker, sie stellten unter anderem Tuch, Kämme und Werkzeug her und beherrschten die Schmiedekunst, wie Funde zeigen. Mit den einfachen Mitteln der damaligen Zeit fertigten sie Schmuck und begehrte Waffen. Etwa 1.000 Einwohner lebten hier, hinzu kamen zahlreiche Gäste, vor allem Kaufleute, die sogar aus Arabien anreisten. Im 11. Jahrhundert wurde die Siedlung überfallen und zerstört. Bis heute zeugt ein Halbkreiswall von der einstigen Anlage.

Das Danewerk gilt als das größte Bodendenkmal Nordeuropas. Es ist ein Schutzwall, der auf rund 30 Kilometern Länge bei Schleswig noch an Resten erkennbar ist. Archäologen gehen davon aus, dass sich die Wall- und Palisadenanlage von Hollingstedt im Westen über die Wikingersiedlung Haithabu bei Schleswig bis nach Windeby nahe Eckernförde hingezogen haben muss. Erste Teile vom Danewerk wurden bereits im 7. Jahrhundert erbaut - und später immer wieder erweitert. In der Wikingerzeit diente der Wall unter anderem dazu, die Handelswege zu kontrollieren - zudem bildete er die südliche Grenze des alten dänischen Königreichs. Heute ist das Danewerk ein beliebter Ausflugsort - nicht nur für Dänen.

Neben Haithabu und Danewerk sind weitere Orte im Welterbe-Antrag aufgeführt: Island mit der Welterbestätte Thingvellir, Dänemark mit Jelling und den Trelleborgen, Lettland mit dem archäologischen Komplex Grobina, Norwegen mit den bedeutenden Grabhügeln (Oseberg, Gokstad, Borre) in Vestfold am Oslofjord und dem Mühlsteinbruch Hyllestad am Sognefjord.

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/unesco137.html

wer kennts?

Wir haben Haithabu mal besucht, wirklich interessant was man da über das Leben der Wikinger erfahren kann

Haithabu ist mir bekannt.