Erschüttert und bestürzt haben die Kläger im Münchner Startbahn-Prozess auf die Ablehnung der Beweisanträge durch den Verwaltungsgerichtshof reagiert. Den Anträgen fehle die Grundlage, begründete das Gericht seine Entscheidung.

Man sei nun "aus der Phase der Kaffeesatzleserei heraus" und müsse "in den nächsten Wochen mit dem Schlimmsten rechnen", kommentierte Magerl die Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH).

Erschüttert zeigte sich auch Hartmut Binner vom Aktionsbündnis aufgeMUCkt. Er habe nicht erwartet, dass 184 Einwände, in denen es um das Wohl von Menschen gehe, einfach abgeschmettert würden mit der Begründung, sie seien nicht relevant.

Für Kläger Michael Buchberger aus Freising-Attaching ist "die größte Frechheit", dass die Entscheidung so kurz vor den Feiertagen verkündet worden ist. Das zeuge von wenig Feingefühl.

Der Freisinger Domrektor Monsignore Reiner Boeck war "sehr überrascht". Alle Gesichtspunkte, die Menschen und Gesundheit betreffen, "scheinen wie mit einem Wisch vom Tisch".

Auch der Antrag, das Verfahren bis zur Klärung mehrerer rechtlicher Fragen durch den europäischen Gerichtshof auszusetzen, wurde vom VGH abgeleht. Die Hoffnungen der Gegner, dass der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Oberbayern für die dritte Startbahn schlussendlich doch noch gekippt wird, sind daher weiter geschrumpft. Mit Bangen erwarten sie nun ein Urteil des (VGH). Dies soll wohl noch im Winter kommen.

Bislang waren die Begründungen des Gerichts immer wieder dieselben. Egal ob es um Lärm, Luftschadstoffe, Folgen für die Natur oder den Bedarf für einen Flughafenausbau ging: Solche Fragen wurden für das Gericht hinreichend untersucht, fachliche Fehler in Gutachten seien nicht erkennbar, methodische Mängel nicht ersichtlich, die Prognosen für die künftige Entwicklung am Flughafen nicht ernsthaft erschüttert, andere Einwände wiederum nicht entscheidungserheblich.

http://www.br.de/nachrichten/startbahn-f...enchen-102.html