Warum verändert Helium einatmen die Stimme zu Mickey Mouse?

Das mal dazu .

https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/...le11599581.html

Frage an @paul42 : In
https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/...le11599581.html
steht
<<Helium ist leichter als Luft. Der Schall breitet sich darin schneller aus, fast dreimal so schnell wie in Luft. Mit rund 970 Metern in der Sekunde ist er in Helium unterwegs. Höhere Geschwindigkeit bedeutet höhere Frequenz. Und das wiederum heißt: höherer Ton.>>

Die letzten beiden Sätze sind doch irgendwie komisch, wenn nicht nicht ganz richtig - oder?

So ganz zufriedenstellend finde ich den Ansatz aus dem Link auch nicht, da wuseln Sachen zusammen, die für sich zwar korrekt sind, aber nicht viel miteinander zu tun haben - das gibt ein etwas holperiges Ergebnis.

Guck' mal hier in dem Link:
http://www.pflichtlektuere.com/29/05/201...-helium-hoeher/

da kommt der eigentliche Prozess eher zur Sprache. Es ist also (kurz gesagt) so: man kann mit der Muskulatur rund um die Stimmbänder keinen Ton von z.B. 400 Hz erzeugen - der entsteht vielmehr durch irgendwelche Resonanzen. Und genau hierfür ist das Medium entscheidend: je dichter dieses ist, desto tiefer ist der entstehende Ton. Helium ist leichter als Luft - daher wird der Ton höher als in Luft. Xenon oder Schwefelhexafluorid sind ebenfalls Gase, beide sind schwerer als Luft - damit wird die Stimme tiefer.

Wenn man einen Ton erzeugt (Sprechen / Singen), dann kommt das durch den Bernoulli-Effekt. Der besagt, wenn sich in einem Gas oder einer Flüssigkeit die Strömungsgeschwindigkeit erhöht, dann sinkt der Druck.

Im Körper werden die Stimmbänder über Muskeln in Spannung versetzt und es wird Luft durch diese Engstelle gepresst. Durch den Druck öffnen sich die Stimmlippen etwas, Luft kann hindurchströmen und durch den entstehenden Unterdruck wird diese Spalte wieder verschlossen -> es baut sich wieder Druck auf, Spalte öffnet sich, die Luft kann strömen, die Spalte wird verschlossen -> usw. usw. Dies ist eine Art Vibration oder auch Resonanz, wie Paul richtig gesagt hat und läuft einige hundert bis ein paar tausend Mal pro Sekunde ab.

Wenn es sich bei dem Medium nicht um Luft, sondern um Helium handelt, dann läuft diese Vibration schneller ab, weil grob gesagt die Stimmlippen (genauer die Oberfläche) leichter den entstandenen Spalt verschließen können. Schnellere Vibration = höhere Frequenz = höherer Ton.


Den Bernoulli-Effekt kann man ganz einfach selbst testen - versucht mal folgendes...

Nehmt zwei schmale längliche Stücke Papier, z.b. Kassenbons, vielleicht 10-15 cm lang in beide Hände und haltet diese am oberen Ende mit Daumen und Zeigefinger fest. Zwischen den Papierstücken lasst ihr 1-2 cm Platz und blast dann kräftig zwischen die beiden Seiten.

Die Erwartung wäre ja eigentlich, dass durch den Luftstrom das Papier auseinander gedrückt wird, tut es aber nicht. Es saugt sich aneinander und wenn man stark genug bläst, fängt das Papier an zu vibrieren und es entsteht sogar ein Ton. So ähnlich ist das auch im Körper, nur dass da noch einige Veränderungen durch verschiedene Resonanzräume in der Luftröhre und dem Mund- Rachenraum dazu kommen.