Danke für die Frage. Die ist nach dem Geschmack des "Skywatcher". (Himmelsbeobachter.)
Ich ignoriere 'mal schmunzelnd den 2. Teil Deiner Frage - oder nein: Ich schlage vor, Trump eher auf Merkur zu testen. Oberflächentemperatur am Äquator: Rund +450°C.
Bin aber weder ein Sadist noch ein Mörder und daher dagegen. Eben das macht mich, macht uns ja gerade besser als den.
Lieber antworte ich auf Teil 1 Deiner Frage:
WIE IST LEBEN AUF MARS MÖGLICH
Die Oberfläche ist steril:
Zu dünne Athmospäre (max. 10 Millibar; das haben wir hier in 35 Km Höhe, der Flughöhe unserer Stratosphärenballons), läßt also die gesamte harte, tödliche kosmische Strahlung durch, v.a. solare UV-, Röntgen- und Gammastrahlung.
Der Krebs läßt schön grüßen.
Am Äquator, im Sommer, können die Temperaturen tagsüber im Sommer evtl. auf + 23°C steigen, fallen aber nach Sonnenuntergang, im Laufe der Nacht, auf tödliche - 140°C kurz vor Sonnenaufgang.
Wegen der zu dünnen Athmosphäre ist zudem die gesamte Oberfläche permanent in Gefahr, von Minimeteoriten beschossen zu werden. da braucht man einen Panzer, der gegen MG-Kugel-Beschuß immun ist, mit Atombatterie- oder Brennstoffzellen-Antrieb.
Du ahnst, worauf das hinausläuft?
Kleiner Tip:
Warst Du schon 'mal in einer Höhle? In einem Bergwerk? Oder in der Königskammer der Cheopspyramide?
Überleben und Leben auf Mars ist möglich - tief genug unter der Oberfläche.
1) Tiefe Höhlen halten ganzjährig ihre Innentemperatur - unabhängig von der Temperatur an der Oberfläche. 2) Sie schützen Dich wie ein Atombunker - vor (Meteoriten-)Beschuß, und vor krebserzeugender Strahlung. Und vor jedem Schlechtwetter.
Wie ernährst du dich dort
Was wächst wie eine Pflanze - bei Dunkelheit, - Luftfeuchtigkeit, - gleichbleibender Temperatur - mit etwas Kompost als Dünger
P i l z e .
Speisepilze.
2 Zivilisationen - weit älter als die des Menschen - führen dir das Prinzip vor: a) brasilianische Blattschneider-Ameisen, b) australische Kompaßtermiten.
3) Die gesamte Innenbeleuchtung der unterirdischen Siedlung wird konsequent mit Pflanzenlichtlampen betrieben. In deren Schein schnellwachsende Nutzpflanzen wachsen - aus mindestens 5 Gründen: a) Sauerstoff-Produktion durch Photosynthese, b) biologische CO2-Filteranlage, c) Regulierung der Luftfeuchtigkeit + des Luftstaubanteils, d) Vitamin-Produktion, z.B. Vitamin C (z.B. Soja-Sprossen), zur Vermeidung von Vitamin-Mangelerkrankungen wie Skorbut, e) Küchengewürze, damit die "Pizza Funghi á lá Mars" auch wirklich lecker schmeckt.
Wie tief unter der Oberfläche muß die Siedlung liegen
Unterhalb der Permafrostgrenze.
Und die liegt sehr viel tiefer als die in Sibirien oder in Nordkanada. Schätzungsweise in 1000 bis 3000 m Tiefe. Aber: D o r t, unterhalb der Permafrostgrenze, liegt die Erdwärme (Geothermie) bei über Null Grad Celsius. Das bedeutet: Süßwasser in flüssiger Form.
Je tiefer, desto wärmer.
Wie deckt man den elektrischen Energiebedarf + den Heizenergiebedarf der unterirdischen Siedlung
Noch tiefer 'runter gehen und Geothermiekraftwerke bauen; ähnlich denen in Island. Thermovoltaik-Zellen sind ebenfalls möglich.
Um normales, weißes Licht zu haben, fügt man dem blau-roten Licht der energiesparenden Pflanzenlampen das grüne Licht deiner eigenen Helmlampe hinzu, nach dem Vorbild der Helmlampe eines Bergmanns, aber aus mehreren grünen, stromsparenden LED'S gebaut:
Wohin auch immer du den Kopf wendest, dorthin strahlt auch dein grünes Licht, vermischt sich in dieser Richtung mit dem blauen + roten Licht der Pflanzenlampen und vermittelt dem menschlichen Auge den Eindruck, daß das, was du anschaust, von weißem Licht beleuchtet wird.
Zudem ist das grüne Licht der Helmlampen das Einzige, das ein störendes Algenwachstum in den Pilzzuchtkammern verhindert: Pflanzen können mit grünem Licht nichts anfangen. Deshalb reflektieren sie's, weshalb die Blätter grün wirken.
Wie kommt man zügig in diese Tiefe von 1000 - 3000 m hinab, ohne enorme Baukosten
Das Gebiet rund um den Marsvulkan Olympus Mons. Der größte, bekannte Vulkan in unserem Sonnensystem. Ca. 24 Km hoch. Schon allein sein Krater hat einen Durchmesser von ca. 60 Km; größer als manche irdischen Staatsgebiete. Die Sockelbreite des Vulkans ist dementsprechend enorm.
Das gesamte Gebiet, und die Bergflanken, weisen zahlreiche, tiefe Erdspalten auf. Manche davon führen sehr tief hinab.
Wie erkennst du die richtigen Erdspalten Die, die am Tiefsten hinabführen
Aus dem Orbit, mit der Infrarotkamera, auf der Nachtseite des Planeten. T h e r m i k ! Je wärmer die Luft, desto besser steigt sie nach oben. Siehe Heißluftballon. Je tiefer der Erdspalt, desto näher ist sein unteres Ende dem warmen Kern des Planeten, desto mehr wird die Luft am Grund des Spalts erwärmt, desto wärmer ist die Luft, die an der Oberfläche des Planeten austritt. Und desto besser ist der Erdspalt an der Oberfläche zu erkennen, besonders im Kontrast zur Kälte der Marsnacht.
Deshalb - vom Orbit aus - die IF-Kamera senkrecht nach unten halten, - über der Nachtseite des Planeten.
Wird schon schiefgehen.
Noch etwas Philosophie?
Ist Leben erst einmal da, paßt es sich durch Evolutionsdruck an fast Alles an. Hat es also jemals endemisches Leben auf Mars gegeben, dann hat es sich angepaßt und genau dort überlebt, wo es überleben konnte:
In einigen tausend Metern Tiefe unter der Marsoberfläche.
Höhlenleben, auf der Basis von Chemosynthese, (SH4, H2SO3, CH4, H2) wie die Lebewesen der Tiefsee rund um ihre Tiefsee-Oasen (Schwarze Raucher), wie die, die in einer rumänischen Höhle gefunden worden sind. Und natürlich auf der Basis eines komplexen Ökosystems aus Pilzarten aller Art.
Sollte es dort, in der Tiefe, intelligente Marsianer geben, dann ist Dir sofort klar, warum wir von ihnen weder Radio- noch TV-Programme empfangen: Funkwellen werden von dickem Fels abgeschirmt. Ihre Radiowellen würden uns nicht erreichen.
Falls sie da sind, benutzen sie also Internetz-Kabel. Wenn sie schlau sind, nutzen sie dazu die unzähligen Mycel-Wurzeln ihrer Pilzzuchtanlagen. Wurzeln leiten u.a. auch schwache, elektrische Ströme, und erst recht hochfrequenten, schwachen Wechselstrom, ohne ohm'schen Widerstand, über große Entfernungen - die obendrein auf Mars nie so groß sind wie bei uns, denn der Planet ist klein.
Ist Deine Frage hinreichend beantwortet
Immerhin - ich hatte 40 Jahre Zeit, mir das Alles nach und nach auszudenken. Jawoll, das Meiste hiervon ist auf meinem "Kompost" gewachsen.
Schade, daß ich nicht mehr lebend hinkommen werde.
Egal. Solange ich halbwegs friedlich sterben kann, soll's mir Recht sein.
Die mir verbleibenden Jahre gedenke ich mit kulinarischen Genüssen zu füllen.
Ha !
"Einen hab' ich noch !"
Frage eines Raumfahrt-Kritikers:
"Warum soll der Mensch in den Weltraum hinausfliegen"
Antwort:
"Weil er da ist."
Euch einen schönen Tag!
LG v Luke
Sumus, ergo cogitamus ! ___________ Möge der Tag mit Dir sein . ____ :)
Ich empfehle Wanderungen über die Marsoberfläche nur während der Marsnacht - trotz der tödlichen Kälte. Warum
1) Auf der Nachtseite ist man nicht der harten Strahlung der Sonne ausgesetzt, nur der eher schwachen, interstellaren kosmischen Strahlung. 2) Man sollte denken, man müßte eine überschwere Anzugheizung mit sich herumschleppen - aber das ist nicht der Fall.
Die maximal 10 mBar Luftdruck bilden eine hervorragende Wärmedämmung - fast so gut wie die "Vakuum"-Schicht zwischen der Innen- und Außenwand einer Thermoskanne. Eher hat man das Problem, überschüssige Wärme loszuwerden. Notfalls nimmt man dazu das - wie soll ich's vornehm formulieren - "bordeigene Abwasser" des Raumanzugs: Bevor man's "nach draußen läßt", gibt man dem Zeug per Wärmetauscher überschüssige Wärme mit. Dasselbe macht man mit der auszuatmenden, verbrauchten Atemluft, die man dito nach draußen läßt.
Überhitzen + Überanstrengen ist dort ohnehin kaum möglich:
Wenn du hier auf Erden, mit Anzug, 100 Kg wiegst, wiegst du dort nur 38 Kg. Geringe Schwerkraft; 0,38 G.
Man kommt damit auch jeden Berg erheblich leichter hoch und muß sehr viel weniger Eigengewicht halten, wenn man sich an einem Seil hinabläßt.
Und es schont die Gelenke.
LG v Luke
Sumus, ergo cogitamus ! ___________ Möge der Tag mit Dir sein . ____ :)
Der Standard-Gruß der deutschen Bergleute und mancher SPD-Leute lautet " Glück auf ! "
Der Standard-Gruß des marsianischen Bergmanns lautet nicht "Glück auf". Das sagen nur Leute, die auf der Oberfläche wohnen und lebend dorthin zurückkehren möchten.
Aus nur allzu gut verständlichen Gründen lautet der Standardgruß aller Marsianer daher
" GLÜCK AB ! "
Euch frohes Schaffen!
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Mikado Frage- und Unterhaltungsforum
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06.11.2020 14:10
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, Zauberer! 
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