Der erste große Herbststurm in diesem Jahr hat in Teilen Deutschlands Bäume umknicken lassen, für Flug- und Bahnausfälle gesorgt und auch zu Toten und Verletzten geführt.

Während des ersten Herbststurmes in diesem Jahr in in Schleswig-Holstein sind gestern zwei Menschen ums Leben gekommen. In Heiligenhafen-Göhl starb eine 66-jährige Frau, als in ihrem Garten eine 2,50 Meter lange und 2,70 Meter hohe Mauer einstürzte und unter sich begrub. In Flensburg wurde ein Mann von einem Baum erschlagen. Im gesamten Sturmgebiet erlitten nach Angaben von Polizei und Feuerwehr Menschen Verletzungen durch umherfliegende Gegenstände.

Orkantief "Christian" fegte den ganzen Tag mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 180 Kilometern pro Stunde über den Norden. Im Zugverkehr kam es zu Ausfällen, die zum Teil auch heute noch andauern. Auch bei den Schulen gibt es Ausfälle.

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/sturm581.html

Bahnverkehr nach Sturm weiter gestört

Der erste große Herbststurm in diesem Jahr hat nicht nur für Verwüstungen und Todesopfer gesorgt, sondern auch viele wichtige Verkehrswege gekappt, vor allem im Norden Deutschlands.

Im Fernverkehr bleibt die Strecke zwischen Hamburg und Kiel vorerst gesperrt, wie eine Sprecherin der Bahn in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Daneben soll die Strecke der Nord-Ostsee-Bahn zwischen Hamburg und Niebüll bis zum Mittag nicht befahrbar sein, wie das Unternehmen mitteilte. Zu Behinderungen dürfte es vor allem auch im Bahn-Nahverkehr kommen. In Schleswig-Holstein entfallen unter anderem die Züge zwischen Kiel und Flensburg sowie Neumünster und Flensburg. In Niedersachsen ist etwa die Strecke zwischen Bremen und Oldenburg betroffen. Wann die Züge wieder normal fahren, wird sich im Laufe des Vormittags entscheiden. Ersatzbussen sollen eingesetzt werden.

Die Bahn bat alle Reisenden, sich vor Fahrtantritt unter der Telefonnummer 0180 6996633 über die Zugverbindungen zu erkundigen.

Die Autobahn 2 hingegen wurde kurz vor Mitternacht wieder freigegeben. Bei Helmstedt war zuvor der Verkehr komplett lahmgelegt worden, weil ein Baum auf eine Stromleitung gekippt war. In Thüringen kam auf der Autobahn 71 zwischen Ilmenau-West und Gräfenroda in beiden Fahrtrichtungen der Verkehr zeitweise zum Erliegen. Bei starkem Wind mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde hatten sich mehrere Lastwagen quergestellt.

Viele Flüge fielen aus
Auch an den Flughäfen wirbelte Orkantief "Christian" die Zeitpläne durcheinander. In Düsseldorf fielen am Montag mehrere Flüge aus. Auf dem Hamburger Flughafen konnten rund 1500 Passagiere an Bord von 15 gelandeten Maschinen zunächst nicht aussteigen. Die Kapitäne öffneten aus Sicherheitsgründen ihre Flugzeuge nicht. Um 14.45 Uhr musste die Abfertigung für etwa zweieinhalb Stunden eingestellt werden. Mehrere Flüge in die Hansestadt wurden gestrichen. Mittlerweile läuft dort alles wieder normal.
http://www.tagesschau.de/inland/herbststurm112.html

14 Todesopfer in Europa

Der Sturm verursachte nicht nur in Deutschland, sondern auch im Nordwesten Frankreichs und im Süden Großbritanniens schwere Schäden. Auch in Belgien, den Niederlanden und Dänemark hinterließ das Unwetter eine Spur der Verwüstung. Insgesamt kamen durch den Sturm in Europa mindestens 14 Menschen ums Leben. Bei Windböen von streckenweise mehr als 130 Stundenkilometer stürzten zahlreiche Bäume auf Straßen, Bahngleise und Stromleitungen. Zwischenzeitlich waren Hunderttausende Haushalte in Frankreich und Großbritannien ohne Strom.

"Christian" zog mittlerweile nach Nordosten weiter. Doch laut dem Deutschen Wetterdienst ist weiterhin an der deutschen Küste und in den Bergen mit Sturmböen zu rechnen.
http://www.tagesschau.de/inland/herbststurm112.html