https://www.techstage.de/ratgeber/Ratgeb...liste.techstage
<<Wie funktionieren Sprühnebler?
Das Konzept der Nebler ist simpel: Wasser wird mit hohem Druck durch Düsen gepresst, so dass ein sehr feiner Wassernebel entsteht. Idealerweise sollten die Tropfen so fein sein, dass sie gar nicht erst den Boden erreichen, sondern bereits vorher von der Sonne in Dampf umgewandelt werden. Durch diese Umwandlung wird der Umgebung Energie in Form von Wärme entzogen. Die kalte Luft „fällt” nach unten und tauscht sich mit der wärmeren Luft am Boden aus, so dass die Temperaturen im Bodenbereich sinken. Dabei sind aber keine massiven Schwankungen zu erwarten, ein paar Grad sind durchaus drin, dazu kommt der kühlende Effekt von feinem Nebel auf der Haut. >>

Bring etwas. Vielleicht nicht sehr viel, doch so einige Grade bestimmt.
Denn wenn Wasser verdunstet, verbraucht es ja Wärme. Dadurch wird dann die Luft kühler.

Natürlich funktioniert das - im Prinzip. Man braucht nur mal bei den jetzigen Temperaturen vom offenen Feld (mit Sonne) in ein (größeres) Stück gut durchwachsenen Mischwald spazieren - dort ist es merklich kühler, wobei einerseits die Abschattung durchs Laubdach, mehr noch aber die Verdunstung der dort meist länger gespeicherten Feuchtigkeit sorgt. Verdunstendes Wasser hat nun mal einen deutlichen Kühleffekt. Sobald aufgrund langanhaltender Trockenphasen auch der Wald austrocknet, ist der Effekt futsch - selbst wenn noch Blätter für Schatten sorgen.

Allerdings braucht es dafür mehr als nur 2-3 Bäume.

Was macht der Wind? - so eine Portion kühlere Luft bleibt ja nicht brav an Ort und Stelle, sondern schließt sich bereitwillig den sonstigen Luftmassen an, vermischt sich mit denen. Und schwupps sind aus den "3 Grad kühler" nur noch "0,3 Grad kühler" geworden, über die sich dann der Nachbar freut (falls er den kleinen Unterschied überhaupt bemerkt).

Temperatur ist nicht alles: 35 Grad bei 10% Luftfeuchtigkeit mag etlichen wesentlich angenehmer vorkommen als nur 30 Grad bei 80% Luftfeuchtigkeit. In manchen Tropengebieten ist der Aufenthalt aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit wesentlich schwerer zu verkraften als z.B. in der Sahara, wo es merklich wärmer, dafür aber auch erheblich trockener ist.

"Den Boden mal kurz anfeuchten (per Gießkanne/Gartenschlauch)" dürfte einen ähnlichen Effekt haben - falls der Wind fehlt. Bräuchte aber vielleicht mehr Wasser als so eine Nebelanlage.

In Gegenden mit hartem Wasser dürften die Düsen flott verkalken... - entkalktes Wasser ist nicht beliebig greifbar.

Lokal begrenzt und bei passenden Umgebungsparametern mag so ein System einen brauchbaren Effekt haben, auf Dauer und im größeren Maßstab dürften entsprechend ausgelegte Grüngürtel und -Flächen die sinnvollere Lösung sein.