Wer einen PC hat, sammelt sich im Laufe der Zeit auch seinen digitalen Krempel zusammen - Bilder, Videos,... egal.

Dass man den PC braucht, um mit diesem digitalen Sammelsurium etwas anzufangen, steht außer Frage - und auch, dass der PC auf Dauer kein ideal geeigneter Aufenthaltsort hierfür ist.

Stichwort wäre also "Datensicherung". Je nach Daten und Umfang auf CD's, DVD's, und bei größeren Mengen werden dann externe Festplatten interessant.

Genau diese Variante fahre ich: meine Sammlung "passt" eh' nicht komplett auf den PC, sondern liegt auf externen Festplatten. Und vor dem Hintergrund "Datensicherung" gibt es diese Sammlung doppelt - auf verschiedenen Festplatten. Sollte also eine Festplatte nicht mehr funktionieren, ist da eben noch eine andere mit dem gleichen Inhalt vorhanden - die dann hoffentlich noch funktioniert.

Und damit komme ich (endlich) zur Frage: Wie gehe ich mit den Festplatten um? Im Schrank liegen lassen (unter Umständen über Monate/Jahre) oder ist es für so eine externe Festplatte "besser", wenn sie gelegentlich (wöchentlich) mal läuft?

Wenn ich in der Sammlung irgendwas suche, kann ich das ja immer auf dem gleichen Sortiment an Festplatten suchen - und die anderen Festplatten werden nicht angeschlossen. Oder ich könnte genauso gut das wechselnd mal von der einen, mal von der anderen Platte holen... . Was ist sinnvoller?

Ein Backup muss ja mehr oder weniger regelmäßig aktualisiert werden, insofern sollte die externe Platte schon deshalb alle paar Wochen/Monate mal laufen.

Ich fange mal von "hinten" an: In unserer Firma hatten wir eine Art "Generationen"-Backup, d. h. es gab immer mehrere Versionen auf verschiedenen Medien, das waren Bänder.
Jeden Abend lief ein Backup auf einem anderen Band, diese Backups hatten eine "Lebensdauer" von 14 Tagen, wir konnten also im Zeitraum von 14 Tagen jeweils verschiedene Versionen wiederherstellen.
Jeweils die Freitagssicherungen hatten wir für einen Monat aufbewahrt und erst dann überschrieben. Letztlich wurden alle Freitagsbänder des ersten Monatsfreitag ein Jahr lang aufbewahrt.
Zusätzlich haben die Server unabhängig vom Backup eine eigene Versionsverwaltung, es werden alle Dateiänderungen (und nur die, nicht die ganze Datei) im Abstand von z. B. 6 Stunden "versteckt" gespeichert, so dass versehentliche Änderungen, Löschungen schnell rückgängig gemacht werden konnten, aber das ist ein anderes Thema.

Warum diese vielen Backup-Versionen? Zunächst kann auch ein Backup-Medium (Platte oder Band) kaputt gehen, hat man nur ein Medium, war's das...
Darüberhinaus ist nicht immer klar, wann welche Änderungen erfolgt sind, hat man mehrere Versionen, ist die Chance größer, die richtige Version zu haben.
Weitere Gründe sind, die Backup-Medien werden nicht alle am gleichen Ort aufbewahrt, im Katastrophenfall (Brand) wäre das fatal, weil dann alle Medien weg wären.

Für eine private Sicherung ist das natürlich viel zu aufwendig, aber alles nur auf einer externen Platte zu haben, ist eher zu einfach, zwei Platten (oder USB-Sticks) sollten es schon sein, wenn einem die Daten wirklich wichtig sind.
Ich selber mache das im Prinzip so: Alle paar Wochen schließe ich eine Platte an den Rechner an und mache in einem neuen Verzeichnis, in ein neues Archiv ein sog. differentielles Backup, d. h. eine Sicherung von allen Dateien, die sich seit der letzten Sicherung geändert haben, Backup-Programme können das meist, das spart Platz. Die nächste Sicherung mache ich dann auf der anderen Platte, so habe ich zwei Platten, auf denen verschiedene Versionen drauf sind.
Wird eine Platte voll, werden die jeweils ältesten Sicherungen gelöscht.

Allerdings bei weniger wichtigen Sachen wie vielen Fotos und auch Filmen habe ich eine weitere große Platte, die nicht so oft zur Sicherung verwendet wird, aber das ist unwesentlich hier als Beispiel.

Platten, USB-Sticks, DVDs, Bänder haben im Grunde auch keine ewige Haltbarkeit, bei Platten gilt so bis 10 Jahre, dann sollte man neue besorgen. Von meinen selten laufenden Backup-Platten ist mir allerdings noch nie eine kaputt gegangen, ich habe sogar noch eine 1GB (Gigabyte, nicht Terabyte!) Platte aus den 90igern oder so, die läuft auch noch.
Platten sind erstaunliche Präzisionsgeräte mit extrem sauberer Luft im Innern, wenn man so 'ne Platte mal auseinander genommen hat, sieht, merkt man das: Total spielfreie Lager, extrem glatte Plattenoberflächen usw., da wird klar, dass kleinste mechanische Defekte die Platte zerstören kann, Platten in PCs können aber jahrzehntelang laufen, aber nicht in jedem Fall.

Backup-Platten sollte man nur bei der Sicherung bzw. ggf. beim Zurückholen an den Rechner anschließen, niemals dran lassen!

Du benutzt ja schon mehrere Platten, gut so, es macht Sinn, diese zumindest alle paar Monate oder so laufen zu lassen, theoretisch könnten Schmiermittel, auch wenn das spezielle Mittel sind, verharzen, den Start der Platte verhindern.

So genug, ggf. Fortsetzung folgt... ;--)

Hier was zur Lebensdauer von Speichermedien:
https://www.pc-magazin.de/ratgeber/speic...sk-1485976.html

Speichermedium max. Lebensdauer (und größte Bedrohung)
Blu-ray 50-100 Jahre (Wärme, Licht, Feuchtigkeit und Kratzer)
DVD 30 Jahre (Wärme, Licht, Feuchtigkeit und Kratzer)
CD 30 Jahre (Wärme, Licht, Feuchtigkeit und Kratzer)
Festplatte extern 10 Jahre (Feuchtigkeit, Stöße, Magnetismus)
Festplatte intern 5-10 Jahre (Wärme im Betrieb)
SSD 10 Jahre (Begrenzte Schreibzyklen)
USB-Sticks 30 Jahre (Begrenzte Schreibzyklen)
Cloud-Speicher theoretisch unbegrenzt (Zugriff durch Dritte, Pleite des Anbieters)

Mir sind auch noch keine Festplatten hopps gegangen, weder externe noch interne. Aber angesichts der Angabe "10 Jahre bei externen Festplatten" werde ich wohl bei der nächsten Gelegenheit einen Satz "neue" zusätzlich in mein Sortiment aufnehmen - dann ist der Datenbestand halt identisch statt auf zwei gleich auf drei Stellen vorhanden, wobei eine der Stellen merklich jünger ist als die beiden anderen (die sind nämlich alle schon jenseits der 10 Jahre alt). Und dann mal gucken und hoffen... .